Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Thurgauer Holz- und Planungsfachleute setzen ein Zeichen

Lignum Ost und die Thurgauer Sektion des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA haben kürzlich bei einem Erfahrungsaustausch im Ittinger Wald klargemacht, dass sich das heutige Bauverhalten stärker auf Nachhaltigkeit und wenn immer möglich auf regionale Kreisläufe ausrichten soll.

Mit einer Baumpflanzaktion setzte die beim Anlass anwesende Thurgauer Regierungsrätin Carmen Haag (links) ein Zeichen für den Klima-Beitrag von Wald und Holz. Carmen Haag entschied sich für eine Winterlinde.
Bild Thomas Güntert, Lottstetten

 


Kantonsrat, Förster und Lignum-Ost Präsident Paul Koch konnte im ungewohnten Rahmen am Waldarbeiterfeuer rund 20 Personen zum Informationsanlass begrüssen, darunter die Thurgauer Baudirektorin Carmen Haag. Sie bemerkte bei ihrer Begrüssungsrede, dass der Kanton Thurgau immer öfter und immer grösser mit Holz baue.


Laufend gewichtigere Holz-Projekte im Thurgau

Seien es anfangs noch die Werkhöfe gewesen, so seien es heute aus Überzeugung und dem Zeitgeist gehorchend moderne Bauten wie der Ergänzungsbau des Regierungsgebäudes, den die Thurgauer Stimmbürger im September bewilligt hätten (Lignum Journal online vom 7.10.2020).

Am 29. November stimmt das Thurgauer Stimmvolk über den Neubau einer Schulsport-Turnhalle in Frauenfeld ab, die mit möglichst viel Holz aus dem Staatswald gebaut werden soll. Lignum-Ost Geschäftsführer Simon Biegger fügte hinzu, dass der Dachverband der Thurgauer Holzwirtschaft ein Holz-Kompetenzzentrum in Frauenfeld als Vision für die Verwendung des Erlöses der Thurgauer Kantonalbank-Partizipationsscheine eingereicht habe (Lignum Journal online vom 12.10.2020).


‹Wer etwas auf sich hält, baut mit Holz›

‹Es geht nicht mehr nur um ein paar Wetterphänomene und die Massenvermehrung des Borkenkäfers, es verändert sich definitiv etwas in unserem Umfeld›, sagte Christoph Starck, Geschäftsführer des SIA Schweiz. Er forderte ein Umdenken hinsichtlich Klimaschutz und CO2-neutralem Bauen. Holz erlebe in den letzten 15 Jahren einen Boom. ‹Alle Architekten, die etwas auf sich halten, wollen mit Holz bauen›, sagte Starck.

Die Planer sollten darauf achten, kompakt, leicht, beständig, platz- und materialsparend zu bauen. ‹Wenn wir diesen Gedanken weiterspielen, landen wir unweigerlich beim Holz›, sagte Starck. Er machte auch deutlich, dass sich der SIA seit Jahren dem Thema Energie und CO2-Ausstoss widme und Leitplanken für die Planer erarbeite. Dazu gehöre auch ein klares Ja des SIA zum revidierten CO2-Gesetz. 


Beim Holz schliesst sich der Kreis

Josef Kolb von der Holzbauexperten GmbH (Weinfelden) referierte über die Vorteile des Bauens mit Holz und den Holzkreislauf, den er als ‹Motor der Wirtschaft› bezeichnete. ‹Ich hätte nie gedacht, dass Holz einmal einen solchen Stellenwert bekommt›, sagte Kolb, der seit Jahrzehnten mit der Holzbranche vertraut ist.

Die richtigen Schlussworte zum Referatereigen fand der Architekt Ueli Wepfer, Präsident des SIA Thurgau: ‹Wenn man das heutige Bauverhalten anschaut, dann kann es einem etwas anders werden.› Er animierte die Planer und Architekten, in der Öffentlichkeit und im privaten Umfeld aufzuzeigen, dass es neben der heutigen Massenproduktion auch noch etwas anderes geben kann.


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