Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Solarprojekt Grengiols wird stark redimensioniert geplant

Der ehrgeizige Fahrplan des ‹Solarexpresses› erhält einen Dämpfer: Das Bauprojekt Grengiols-Solar im Wallis wird mit einer Grössenordnung von jährlich 110 Gigawattstunden Strom nur einen Bruchteil des möglichen Potentials von 600 Gigawattstunden ausschöpfen. Die Zeit reiche angesichts der Vorgaben zum Bau alpiner Fotovoltaikanlagen nicht für mehr, so die Initianten.

Geschmolzen wie Skipisten im Klimawandel: Ansicht des redimensionierten Projekts (oben) im Vergleich zur ursprünglich angedachten Ausdehnung (unten).
Visualisierungen Grengiols-Solar

 

Die seit Anfang April geltenden Verordnungen zum Bau alpiner Fotovoltaikanlagen setzen den Projektpartnern von Grengiols-Solar Grenzen. Gemäss den Vorgaben müssen bis Ende 2025 mindestens 10% des Stroms ins Netz eingespeist und bis Ende 2030 die gesamte Anlage vollständig in Betrieb genommen werden. Das ursprünglich dargelegte Potential von 600 GWh Strom aus dem Projekt Grengiols-Solar (Lignum Journal online vom 21.3.2023) lasse sich unter diesem rechtlichen Rahmen nicht ausschöpfen, so die Initianten.

Das Ende 2023 einzureichende Bauprojekt orientiert sich deshalb am Machbaren. Auf eine Fläche von einem Quadratkilometer in 2000 bis 2500 m Höhe sollen dereinst rund 160000 Solarmodule mit einer Leistung von rund 80 MWp jährlich ungefähr 110 GWh Strom liefern, davon 46 GWh oder 42% im Winter. Die 110 GWh würden den Strombedarf von rund 37000 Haushalten decken. 


Netzanschluss laut Initianten gesichert

Der Strom der Solaranlage soll nach Heiligkreuz abgeleitet und dort in die bestehende, ins Rhonetal führende 65-kV-Leitung der Gommerkraftwerke eingespiesen werden. Die Kapazität der Leitung genüge für den Abtransport des Solarstroms. Auch bei der bestehenden Übertragungsleitung der Swissgrid im Rhonetal sei die nötige Kapazität vorhanden.

Bevor das Bauprojekt beim Kanton Wallis eingereicht wird, müssen die Grundeigentümerschaft und die Bevölkerung von Grengiols zustimmen. In den nächsten Monaten wollen die Planer nun die Details des Bauprojekts erarbeiten und dabei die Themen Umwelt und Alpwirtschaft vertiefen. Die Felderhebung von Fauna und Flora diesen Sommer bildet die Basis für den Umweltverträglichkeitsbericht mitsamt entsprechenden Schutzmassnahmen. Der Baustellenerschliessung wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt, um die Dörfer Ernen und Binn so wenig wie möglich zu belasten. 


Link www.grengiols-solar.ch