Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Holzbau beim ‹Arc-Award› gleich mehrfach auf dem Podest

Beim Architekturwettbewerb ‹Arc-Award› haben es dieses Jahr Holzprojekte gleich in drei Kategorien aufs Podest geschafft. Die Holz-Preisträger sind das neue Landwirtschaftliche Zentrum des Kantons St. Gallen, eine erstaunliche Wohnraumerweiterung in Freiburg sowie das in Sursee entstehende ‹Haus des Holzes›.

Oben: Landwirtschaftliches Zentrum, Salez SG, 2019. Unten: Haus des Holzes, Sursee.
Bilder Seraina Wirz, Zürich (oben) | Marco Leu, Rothenburg (unten)

 

Erstmals seit der ersten Preisübergabe im Jahr 2012 fand die Zeremonie am 19. Mai als Livestream-Event statt. Ausgezeichnet wurden die besten von 331 eingereichten Projekten in sechs Wettbewerbskategorien. Drei unabhängige Fachjurys kürten die Siegerinnen und Sieger. Das Magazin der Schweizer Baudokumentation würdigt die Siegerinnen und Sieger sowie die Nominierten des Architekturwettbewerbs in einer umfangreichen Sonderausgabe.

Sieger der Kategorie ‹Öffentliche Bauten, Industrie und Gewerbe› ist das Projekt ‹Landwirtschaftliches Zentrum St. Gallen› von Andy Senn. In der Kategorie ‹Wohnbauten: Ein- und Zweifamilienhäuser› hat es ‹The Permanent Weekend House› von Comte/Meuwly an die Spitze geschafft. Unter ‹Wohnbauten: Mehrfamilienhäuser und Überbauungen› trägt ‹RitterUn› von Aviolat Chaperon Escobar den Sieg davon.

Preisträger in der Kategorie ‹Transformation: Sanierungen, Umnutzungen› ist die Erneuerung der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern von Halter Casagrande Partner AG sowie Lussi + Partner AG. Der Sieger in der Kategorie ‹BIM: zukunftsweisende Entwicklungen› ist das ‹Haus des Holzes› von Pirmin Jung Immobilien AG. Und unter ‹Next Generation› steht das Projekt ‹Kula 5-9 Beograd› von Kevin Kummerow und Yannick Fortiguerra auf dem Podest.


Holzbau in drei Kategorien an der Spitze

Der Neubau des Landwirtschaftlichen Zentrums im st. gallischen Salez hat bereits beim Wettbewerb ‹Constructive Alps› einen Preis davongetragen (Lignum Journal online vom 17.11.2020). Es ist eines der drei Holz-Projekte, welche beim diesjährigen ‹Arc-Award› ausgezeichnet wurden. Der Neubau ist als zweiflügliger, abgewinkelter Holzbau konzipiert. Das Low-Tech-Gebäude richtet sich nach dem Modell der 2000-Watt-Gesellschaft. Es wird über eine Holzschnitzelanlage mit nachhaltigem Rohstoff aus der Region beheizt.

‹RitterUn› ist die zweite Holzbau-Leistung auf dem Podest des ‹Arc-Award›. Unter Ausnutzung eines neuen Verdichtungskoeffizienten wird ein Haus in Freiburg in überraschender Weise erweitert, indem grosszügige eingeschossige Wohnungen auf vier Ebenen übereinander angeordnet werden. Der gelungene Umbau setzt aus statischen Gründen für die gesamte Konstruktion, also für Wände wie auch für Decken, auf Holzelemente mit Mineralwolldämmung.

Das ‹Haus des Holzes› ist der im Bau stehende neue Firmensitz der Pirmin Jung Schweiz AG in Sursee. Architekt Marc Syfrig versucht zusammen mit Bauherr und Tragwerksplaner Pirmin Jung für das Gebäude die Eigenschaften des Materials zu nutzen und verschiedene innovative Technologien in hoher Qualität zu verbinden. Geplant wird nach BIM. Der dafür aufgebaute Workflow hat die Jury des ‹Arc-Award› überzeugt: ‹Dieses Projekt ist zukunftsweisend, weil es nicht nur BIM im Rahmen der typischen Arbeitsprozesse einsetzt, sondern ein neues BIM-basiertes System zur Projektplanung vorstellt.›


Link www.arc-award.ch