Bauhauptgewerbe schliesst 2020 mit Umsatzeinbusse ab

Bild Michael Meuter, Zürich
2020 war das schwächste Baujahr seit fünf Jahren. Es gibt Anzeichen, dass die Umsätze 2021 zwar wieder leicht ansteigen werden, jedoch werden sie vermutlich tiefer ausfallen als vor der Corona-Pandemie. Der Bauindex Schweiz, das Prognoseinstrument der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands SBV, lässt 2021 einen Umsatz von CHF 19,8 Mia. erwarten. Ob die erwartete positive Entwicklung tatsächlich eintrifft, wird laut SBV stark davon abhängen, wie die öffentlichen Bauaufträge gehandhabt werden. Diese gingen 2020 in der Mehrheit der Kantone zurück.
Die Baumeister rufen daher die öffentlichen Bauherren dazu auf, Baugesuche rasch zu begutachten und baureife Projekte voranzutreiben. Zusätzlich sollten Bund, Kantone und Gemeinden den Paradigmenwechsel bei den öffentlichen Beschaffungen in die Tat umsetzen, auch wenn noch nicht überall alle Details geklärt seien. Statt Ausschreibungen zum tiefsten Preis zu vergeben, sollen Projekte zu fairen Preisen an Anbieter mit der besten offerierten Qualität gehen. Auf diese Weise könne das Bauhauptgewerbe auch im Jahr 2021 eine wichtige Stütze der Schweizer Wirtschaft bleiben.
Erfreulich ist in dieser Hinsicht die Entwicklung bei den SBB: Sie nehmen Abstand von der angekündigten Sistierung von sieben grossen Immobilienprojekten (Lignum Journal online vom 22.2.2021). Die Bahnen passen die Finanzierungsmodalitäten bei Beschaffungen an und erhöhen so den finanziellen Spielraum. Die Planung von rund 30 weiteren SBB-Projekten, die in den nächsten Monaten schrittweise aufs Eis hätten gelegt werden sollen, läuft ebenfalls weiter. Vor ihrer Realisierung soll die Lage jedoch noch einmal neu beurteilt werden.
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