Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Zwei Holz-Hochhäuser für das ‹Papieri›-Areal in Cham

Auf dem Areal der ehemaligen Papierfabrik Cham geht die Post ab: Auf elf Hektaren entsteht etappenweise ein ganzes neues Quartier mit über tausend Wohnungen und Arbeitsplätzen. Nachhaltigkeit und schonender Umgang mit Ressourcen sind bei der Entwicklung zentrale Anliegen. In der zweiten Bauetappe entstehen zwei hohe Bauten mit Holz.

Gesamtentwicklung des ‹Papieri›-Areals in Cham. Grün: Neubauten, Braun: Bestandesbauten. Die Zahlen in schwarzen Kreisflächen bezeichnen die Etappen.
Skizze Cham Immobilien AG/papieri-cham.ch

 

1657 war es, als Johann Kaspar Brandenberg und Beat Jakob Knopfli vom Rat zu Zug die Erlaubnis erhielten, die Wasserkraft der Lorze für eine Papiermühle zu nutzen. Fast 360 Jahre lang prägte die Papierproduktion Cham und die Region Ennetsee. Mit dem Abschluss der Verlagerung der Produktion nach Italien 2015 wurde die Voraussetzung geschaffen, das ‹Papieri›-Areal umzunutzen.


Neues Quartier mit vielfältigen Nutzungen

Die Projekte der ersten Etappe mit 261 Miet- und Eigentumswohnungen sowie rund 9000 m2 Dienstleistungs- und Gewerbeflächen sind mittlerweile im Bau. Ab 2022 sollen die neu erstellten wie auch die umgenutzten Gebäude sukzessive bezugsbereit sein. Dazu gehört bereits ein Hochhaus, das attraktive Eigentumswohnungen mit Sicht auf den Zugersee und die Alpen sowie kommerzielle Flächen im Erdgeschoss bietet.

Gemäss den Vorgaben des Bebauungsplans bleibt rund ein Drittel der Bestandesbauten auf dem Areal erhalten und wird umgenutzt. So wandeln sich das Kesselhaus und die entlang der Lorze gelegenen, denkmalgeschützten Hallen der ehemaligen Papiermaschinen mit Loftwohnungen und Ateliers. Daran schliessen sich ein Neubau mit Mietwohnungen sowie die Lokremise mit einem Showroom für die ‹Papieri› und zusätzlichen Gewerbeflächen. 


Zweite Etappe mit zwei hohen Holzbauten

Die zweite Etappe umfasst drei Gebäude – zwei neu zu erstellende Hochhäuser mit Eigentums- und Mietwohnungen sowie einen Ersatzneubau für das ehemalige Silogebäude mit Büro- und Gewerbeflächen. Sieben Planungsteams wurden zur Teilnahme am Konkurrenzverfahren eingeladen, die Beurteilung der Beiträge fand im Februar 2020 statt. Vorgeschlagen zur Weiterbearbeitung sind drei Projekte.

Für den geplanten Miet-Wohnturm hat ein Team um das Luzerner Büro Konstrukt mit Pirmin Jung Schweiz AG (Rain) das Rennen gemacht. Für den Eigentums-Wohnturm hat ein Team um huggenbergerfries Architekten mit Synaxis AG (beide Zürich) den besten Ansatz geliefert. Beim Ersatzbau Silogebäude kommt ein Team um die Luzerner Rüssli Architekten, ebenfalls mit Pirmin Jung Schweiz AG, zum Zug. Eine detailreiche virtuelle Ausstellung präsentiert die Projekte bis 15. Mai 2020 im Web.


Links Virtuelle Ausstellung der Projektbeiträge