Zuger Holz-Hochhausprojekt ‹Pi› vor Abstimmungshürde

So könnte sich das Holz-Hochhaus ‹Pi› in Zukunft präsentieren.
Visualisierung Architekten
Der Holzbau boomt in der Schweiz. Und die Gebäude wachsen: An verschiedenen Orten werden derzeit Holzhochhäuser mit einer Höhe bis über hundert Meter geplant oder befinden sich im Bau. So auch im Kanton Zug, schweizweiter Vorreiter in Sachen Hochhausbau mit Holz. Der 36 m hohe Bau ‹S22› in Risch-Rotkreuz (Burkard Meyer Architekten für Zug Estates AG) war 2018 die Schweizer Premiere in dieser neuen Disziplin. 2019 entstand, wiederum in Rotkreuz, mit dem 60 m hohen ‹Arbo› (ARGE Büro Konstrukt Architekten und Manetsch Meyer Architekten für Zug Estates AG) ein zweiter Vorzeigebau.
Im Herbst ebenjenes Jahres wurde den Medien das Siegerprojekt für ein 80 m hohes Wohn-Holzhochhaus vorgestellt, das in der Stadt Zug entstehen soll: ‹Pi›. Das Projekt der V-ZUG Immobilien soll den Auftakt zur Entwicklung des Tech Clusters Zug auf dem Stammareal der V-ZUG machen. In einer Gesamtleistungsstudie überzeugte das Team von Duplex Architekten mit WaltGalmarini und Implenia. Ihr Projekt schlägt durchmischtes und verkehrsarmes Wohnen vor und setzt auf eine innovative Holzkonstruktion.
Erschwinglicher Wohnraum für Zug
Das neue Hochhaus soll auch dazu beitragen, bezahlbaren Wohnraum in Zug zu schaffen: 130 der geplanten 183 Wohnungen sollen preisgünstig sein. Eine Zuger Wohnbaugenossenschaft hat mit der Eigentümerin des Baubereichs ‹Projekt Pi› bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet, um einen Grossteil der preisgünstigen Wohnungen in ihr Angebot aufnehmen zu können.
Bezahlbarer Wohnraum ist in Zug bekanntlich notorisch rar. Im Juni 2023 hat die Zuger Bevölkerung dennoch nur ganz knapp ja gesagt zur Initiative ‹2000 Wohnungen für den Zuger Mittelstand›. Gemäss Initiative müssen mindestens 40% der neu erstellten Wohnflächen in Verdichtungsgebieten preisgünstig sein, soweit das kantonale Planungs- und Baugesetz dies zulässt.
Nicht alle sind vom Hochhaus begeistert
Nach der öffentlichen Lancierung ihres Vorhabens machten sich die ‹Pi›-Initianten an einen Bebauungsplan für das Geviert, auf dem das Hochhaus zu stehen kommen soll. Der Grosse Gemeinderat der Stadt Zug hat diesen im Herbst 2024 einstimmig beschlossen. Doch das Projekt gefällt nicht allen: Die Bewohner einer Liegenschaft auf dem betroffenen Areal wehrten sich. In der Folge formierte sich ein Komitee, das ein Referendum gegen den Bebauungsplan zustande brachte.
Das Komitee ‹Pi-Nie› kritisiert, das geplante Hochhaus passe weder ins Stadt- noch ins Quartierbild. Es sei mit 80 m viel zu hoch, unverhältnismässig breit und massig und entspreche in keiner Art und Weise dem geltenden Hochhausreglement. Nun haben die Stadtzuger Stimmbürgerinnen und Stimmbürger das letzte Wort. Der Stadtrat und der Grosse Gemeinderat von Zug empfehlen einstimmig, der Festsetzung des Bebauungsplans zuzustimmen.
Links Abstimmungsunterlagen Stadt Zug vom 9.2.2025 | https://pi-zug.ch