Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Welche Energietechnologien für die Schweiz bis 2050?

Die Hauptergebnisse der ‹Energieperspektiven 2050+› liegen auf dem Tisch. Sie zeigen, dass die Schweiz ihre Energieversorgung bis 2050 klimaneutral umbauen und gleichzeitig die Energieversorgungssicherheit gewährleisten kann. Anhand von Szenarien werden mögliche Technologiewege aufgezeigt, welche die Schweiz dabei gehen könnte. Allen Wegen gemeinsam ist, dass die inländische erneuerbare Energieproduktion bis 2050 stark ausgebaut wird.

Entwicklung der jährlichen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nach Technologien im Szenario ‹Zero Basis› (Strategievariante ‹ausgeglichene Jahresbilanz 2050›), in TWh
Grafik © Prognos AG / TEP Energy GmbH/ INFRAS AG 2020 | Quelle Berichtzusammenfassung

 

Die Schweiz will bis 2050 klimaneutral sein. Konkretisiert wird dieser Plan mit der ‹Langfristigen Klimastrategie der Schweiz›, die derzeit erarbeitet wird. Parallel dazu will die Schweiz die bestehende Energiestrategie 2050 umsetzen. Sie führt in eine Zukunft ohne Kernenergie und fossile Energien. 2050 soll eine sichere, saubere, bezahlbare und weitgehend inländisch produzierte Energieversorgung gewährleistet sein. Die Ziele der Energie- und der Klimapolitik sind also eng verknüpft.


Szenarien bis zum Jahr 2050

Die ‹Energieperspektiven 2050+› arbeiten mit Szenarien, die mögliche zukünftige Realitäten abbilden. Im Zentrum steht das Szenario ‹Zero Basis›, mit dem bis 2050 das Netto-null-Ziel und eine ausgeglichene Jahresbilanz bei der Stromversorgung (Stromverbrauch wird übers Jahr gesehen mit der inländischen Stromproduktion gedeckt) erreicht wird. Drei weitere Zero-Varianten bilden unterschiedliche technologische Pfade ab, wie etwa eine unterschiedliche Ausprägung der Elektrifizierung oder der biogenen und synthetischen Brenn- und Treibstoffe.

Zudem werden in den Szenarien unterschiedliche Ausbaugeschwindigkeiten der erneuerbaren inländischen Stromproduktion betrachtet. Als Vergleich dient das Szenario ‹Weiter wie bisher›. Dieses basiert auf den bis Ende 2018 in Kraft gesetzten Massnahmen und Instrumenten der Energie- und Klimapolitik und bildet den autonomen technischen Fortschritt ohne zusätzliche politische Massnahmen ab.


Ziele 2050 werden erreicht

Wichtigstes Ergebnis des Szenarios ‹Zero Basis› ist, dass sowohl das Netto-null-Klimaziel als auch die Ziele der Energiestrategie mit den heute verfügbaren oder in Entwicklung stehenden Technologien erreicht werden können. Allerdings müssen diese in der Schweiz rasch und in grossen Umfang zum Einsatz kommen. 2050 verbleiben Treibhausgas-Restemissionen von rund 12 Mio. Tonnen CO2-eq.

Im Szenario ‹Weiter wie bisher›werden 2050 immer noch rund 32 Mio. Tonnen CO2-eq ausgestossen. Das sind nur rund 30% weniger als heute. Die Entwicklung in diesem Szenario verläuft also zu langsam, um das Netto-null-Ziel bis 2050 zu erreichen.


Link ‹Energieperspektiven 2050+›: Zusammenfassung (PDF, 1 MB)