Lignum Holzwirtschaft Schweiz

TU Graz rüstet sich für ‹holzige› Zeiten in der Architektur

Österreichs erste Professur für Architektur und Holzbau ist mit dem Berliner Holzbauexperten Tom Kaden besetzt. Er plant derzeit Deutschlands höchstes Holzhaus.

Tom Kaden
Bild Frankl-TU Graz

 

 

Dem Bau- und Werkstoff Holz kommt international eine immer grössere Bedeutung zu. Ökologische Aspekte sind dabei ebenso zentral wie Regionalität, Flexibilität oder die Ästhetik des Baustoffes. Dem Zukunftsbaustoff Holz trägt die Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Holzwirtschaft proHolz gemeinsam mit der Wirtschaftskammer und dem Land Steiermark durch die Einrichtung der ersten österreichischen Professur für Architektur und Holzbau an der Fakultät für Architektur der TU Graz Rechnung (Lignum Journal vom 13.12.2016).  Die Stiftungsprofessur Architektur und Holzbau ist auf fünf Jahre ausgelegt. Sie ist mit Beginn des Wintersemesters 2017/18 mit dem Berliner Architekten Tom Kaden besetzt.

 

Tom Kaden beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit dem Holzbau und setzt diesen umweltschonenden Baustoff im urbanen Bereich ein. In Berlin tragen zahlreiche Wohn und Gewerbebauten – darunter auch Holzhochhäuser – seine Handschrift. Der 1961 in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) geborene Tom Kaden studierte zunächst an der Fachhochschule für angewandte Kunst in Schneeberg und beendete seine Ausbildung 1991 an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee. Vor 15 Jahren gründete er die Bürogemeinschaft Kaden Klingbeil, und seit 2015 führt Tom Kaden gemeinsam mit Markus Lager das Berliner Büro Kaden + Lager GmbH. Nebst zahlreichen Architekturpreisen wurde das Projekt ‹e3› unter anderem mit dem Deutschen Bauherrenpreis 2009/2010 sowie dem Deutschen Holzbaupreis 2009 ausgezeichnet.

 

Derzeit befasst sich Tom Kaden mit einem neuen Holz-Leuchtturm für Deutschland: Für die Stadtausstellung Neckarbogen entsteht in Heilbronn ein ganzer neuer Stadtteil. Alle Gebäude müssen pünktlich zur Eröffnung der Bundesgartenschau 2019 fertiggestellt werden. Der zehngeschossige ‹J1› von Kaden+Lager wird den Eingang zum Grossevent markieren. Der Bau wird neben Gewerberäumen im Erdgeschoss 60 Mietwohneinheiten umfassen. Der Werkstoff Holz wird gemäss den Architekten den überwiegenden Teil der Konstruktion ausmachen. Nur Treppenhaus und Sockelgeschoss werden aus Stahlbeton gefertigt. Damit entsteht in Heilbronn mit einer Höhe von 34 m das deutschlandweit höchste Haus in Holzbauweise.

 


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