Lignum Holzwirtschaft Schweiz

TU Dresden entwickelt Hohlprofile aus Massivholz

Ein neues Verfahren erlaubt es, Vollholzplatten aus Laubholz quer zur Faser maschinell zu gekrümmten Schalen umzuformen. Durch das Zusammenfügen mehrerer dieser Halbzeuge zu Ringquerschnitten entstehen als Endprodukt Hohlprofile. Diese haben enormes Potential zur Erschliessung neuer Marktsegmente für Laubholz.

Rundbiegemaschine im Einsatz
Bild TU Dresden und GHEbavaria

 

Zur technischen Umsetzung der maschinellen Biegeumformung setzte das Forschungsteam um Prof. Peer Haller (Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen an der TU Dresden) zusammen mit dem Praxispartner GHEbavaria Maschinen GmbH auf die Kombination zwei bekannter Verfahren: Formholz durch Biegeumformung quer zur Faser mit vorverdichteten Platten und Biegeumformung längs zur Faser mit Zugband.

Dabei werden die Formungsprozesse des Verdichtens bzw. Stauchens und des Biegeumformens in einem Prozessschritt zusammengeführt. Das neue Verfahren bietet zudem den Vorteil, dass auf eine vorherige Verdichtung des Werkstücks verzichtet werden kann.


Tragende Konstruktionselemente als Ziel

Die Schwerpunkte der Untersuchungen lagen auf der industriellen Realisierung der Umformung sowie auf der Plastifizierung des Holzes. Hierzu wurde ein neuartiger Kompakt-Holzdämpfer mit einer zusätzlichen Befeuchtungseinrichtung entwickelt. Im Ergebnis kann das Plastifizieren zum Biegen europäischer Hölzer nun mit erhöhter Prozesssicherheit und in erweitertem Umfang umgesetzt werden.

Die Segmente aus Buche konnten erfolgreich zu einem Rohrprofil mit 400 mm Durchmesser und 30 mm Wandstärke gefügt werden. Die Biegeteile sollen zunächst als Strukturbauteile im Ingenieurwesen Anwendung finden. Mittelfristig wird die Anwendung der plastifizierten Hölzer als formbarer Werkstoff für tragende Konstruktionselemente im Bereich des Bauwesens sowie des Maschinen-, Leicht- und Möbelbaus angestrebt.


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