Schwarzwald: Mehr Nationalpark, weniger Fichtenholz?
Bild Ulrike Klumpp/Nationalpark Schwarzwald
‹Mit dem Lückenschluss wird Baden-Württemberg endlich auch ein zusammenhängendes Nationalpark-Gebiet haben, in dem der Urwald von morgen entstehen kann›, sagte am 22. Oktober der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann vor den Medien. Die Erweiterung des Nationalparks soll in einem breit angelegten Beteiligungsprozess erfolgen. Umweltministerin Thekla Walker betonte, mit der Einigung erfülle man einen Wunsch aus der Region: ‹Die im Nationalparkrat vertretenen Kommunen haben sich einstimmig für eine inhaltliche und räumliche Erweiterung des Parks ausgesprochen.›
Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie HDH hat eine etwas andere Sicht: ‹Durchbrochen wird durch die Nationalparkerweiterung vor allem die zuverlässige Bereitstellung von gesundem Fichtenholz in der Region.› Denn die betroffenen 1500 ha gälten als einer der produktivsten Fichtenstandorte Deutschlands. Der Verband hofft auf den baden-württembergischen Forstminister Peter Hauk, damit die Politik den Zusammenhang zwischen Waldumbau, der Bereitstellung und Verfügbarkeit des nachwachsenden und klimafreundlichen Rohstoffes Holz sowie der Notwendigkeit einer aktiven Waldbewirtschaftung nicht aus den Augen verliert.
Hauk hielt fest, die Erweiterung des Nationalparks werde ‹so gross wie notwendig, aber so klein wie möglich› ausfallen, um möglichst viel bewirtschafteten Wald als Kohlenstoffspeicher in Zeiten des Klimawandels zu sichern. ‹Mir als Forstminister ist es wichtig, dass wir am Ende mit Blick auf den Klimawandel und die Biodiversität die richtigen Entscheidungen für unsere Wälder treffen. Denn ohne den wertvollen Kohlenstoffspeicher des Waldes und der genutzten Bäume können wir die Herausforderungen des Klimawandels nicht lösen.›
Links www.baden-wuerttemberg.de | www.holzindustrie.de | www.nationalpark-schwarzwald.de