Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Raum, Licht und Holz überzeugend verbunden

In Kooperation mit der Zeitschrift ‹Detail› hat Velux 2020 in Deutschland einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben, der um das gelungene Zusammenspiel von Tageslicht, Luft und Raumqualität kreiste. Die Qualität der im vergangenen Herbst prämierten Projekte ist beeindruckend. Besonders spannend aber ist die dominante Rolle des Werkstoffs Holz bei den drei Preisträgern.

Bilder Amunt Martenson (oben) | Dieter Leistner (Mitte) | Martin Duckek (unten)

 

Über den ersten Platz kann sich der Aachener Björn Martenson mit seinem Projekt ‹Ein Dachraum› freuen. Er schuf in einem über 50 Jahre alten Reihenhaus einen neuen, hellen Wohnbereich. Der Dachgeschossausbau löst in den Augen der Jury eine ganz alltägliche Bauaufgabe mit minimalem Budget auf überzeugende Weise. Die Qualität der Arbeit sieht sie in der Kunst des Weglassens, der konsequenten Offenlegung der Konstruktion und der weitgehenden Beschränkung auf das Vorgefundene. Wenige Farben und Materialien ergänzen sich zu einem harmonischen Zusammenklang; Architektur und Möbelbau verschmelzen zu einer gelungenen Synthese.

Platz zwei vergab die Fachjury unter dem Vorsitz von Helmut Dietrich von Dietrich | Untertrifaller Architekten an das Projekt ‹Zusammenspiel | Vom Kloster zur Musikakademie›. Brückner & Brückner Architekten aus Würzburg beeindruckten dabei insbesondere mit zwei Übungsräumen im Dachgeschoss, die sie mit modularen Oberlichtern nach oben öffneten. Von der Gesamtanlage bis ins Detail halte das Projekt das gleiche hohe Qualitätsniveau, lobt die Jury, und wie bei jedem gelungenen Umbau lebe das Neue aus dem historischen Bestand und stärke diesen zugleich. Die Jury sieht historische Bauteile feinfühlig instandgesetzt und das Neue stimmig ergänzt.

Der dritte Platz geht nach Biberach an Christine Reck Architekten für das ‹Haus Mühlhäuser›, den Neubau eines vielgesichtigen Einfamilienhauses mit abwechslungsreicher Kubatur, in dessen Innerem sich immer wieder spannende Quer- und Durchblicke öffnen. Zweigeschossige, teils unkonventionell geschnittene Lufträume schaffen Zusammenhänge über die Ebenen hinweg. Eine homogene Materialpalette unter grosszügiger Verwendung von Weisstanne hält die Raum- und Formvielfalt aussen und innen zusammen.


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