Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Neue Holzarchitektur im Gebirge erwandern

Diesen Sommer werden viele ihre Ferien in der Schweiz verbringen – manche in den Bergen beim Wandern. Wer dabei höher hinauswill, landet bald einmal in einer SAC-Hütte. Viele davon sind hervorragende Beispiele neuer Holzarchitektur und als solche einen Besuch wert. Das zeigt die umfassende Dokumentation von 70 SAC-Bauten aus dem Zeitraum 2000–2020.

Cristallina-Hütte, Bedretto. Ort: Cristallina-Pass, 2568 m.ü.M., 6781 Bedretto. Bauherrschaft: SAC-Sektion Tessin, Lugano. Architekten: Nicola Baserga und Christian Mozzeti, Muralto; Sacha Denicolà. Ingenieur: Gianfranco Sciarini, Vira Gambarogno. Holzbau: Gebr. Bissig Holzbau GmbH, Altdorf. Bauzeit: Sommer 2001 bis Juli 2003.
Bild Filippo Simonetti, I-Brunate

 

Bauen oberhalb der Baumgrenze sei Privileg und Verpflichtung zugleich, hält Ulrich Delang, SAC-Ressortleiter Hütten und Infrastruktur, im Vorwort der Dokumentation fest: ‹Ein Privileg, weil ausser dem Schweizer Alpen-Club SAC fast niemand Gebäude auf Felskuppen und Bergrücken erstellen, unterhalten und betreiben darf. Gleichzeitig verpflichtet uns dieses Privileg, gute Architektur zu realisieren. Sie soll nicht nur ästhetisch, konstruktiv, betrieblich und räumlich überzeugen. Auch die Einbettung in die Landschaft soll stimmen, und eine möglichst nachhaltige und ressourcenschonende Haustechnik ist selbstverständlich.›

Durchschnittlich realisiert der SAC drei bis sechs Bauvorhaben im Jahr, wobei zur Planer- und Projektwahl meist ein Architekturwettbewerb stattfindet. Indessen geht es dabei heute beim Hüttenbau in den meisten Fällen darum, die wertvolle Bausubstanz bestehender Hütten zu erkennen, zu erhalten und den heutigen Bedürfnissen und gesetzlichen Anforderungen so anzupassen, dass sie ihren Hauptzweck als Stützpunkte für den Bergsport erfüllen. Der Charakter von einfachen Gebirgsunterkünften soll dabei gemäss SAC-Leitbild das herausragende Merkmal bleiben.

Die Dokumentation umfasst alle vom SAC seit dem Jahr 2000 realisierten Hütten. Untersucht werden 70 Bauten, rund die Hälfte aller SAC-Hütten: 54 wurden nach dem Jahr 2000 angegangen, drei davor. In einem ersten Teil untersucht die Dokumentation anhand der einschlägigen Kennwerte (mit Fokus auf Kosten, Flächen und Volumen) die Entwicklung des Hüttenbaus zwischen 2000 und 2019. Darauf folgt der Versuch einer typologischen Einordnung der Hüttenbauten. Den Schluss machen ein Vergleich der wichtigsten Kennwerte und ein Gesamtverzeichnis aller Hüttenbauten. Ein zweiter Teil vervollständigt die Gesamtübersicht.


Link Zur SAC-Dokumentation