Lignum Holzwirtschaft Schweiz

‹Nachhaltige Versorgung mit dem Rohstoff Holz sicherstellen›

Für den Übergang in eine von der Bioökonomie geprägte Wirtschaftsweise muss Deutschland den nachhaltig gewonnenen Rohstoff Holz besser nutzen. Das ist die Quintessenz des Runden Tischs ‹Zukunft Holzmarkt› der Plattform Forst und Holz vom 19. Januar in Berlin.

Vom 20.–29. Januar lockte die ‹Internationale Grüne Woche› nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder zahlreiche Gäste nach Berlin. Forst und Holz waren gut sichtbar mit vor Ort und brachten Besucherinnen und Besuchern die Leistungen der Branche näher. Im Bild (v.l.n.r.) Klara Geywitz, Bauministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, mit Torsten Gabriel, stv. Geschäftsführer der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe FNR, und Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, beim Messerundgang am FNR-Stand.
Bild © Messe Berlin GmbH

 

Die Holzernte in Deutschland hat mittelfristig vor dem Hintergrund der klimawandelbedingten Kalamitäten zwar zugenommen. Doch bewegt sich die Steigerung weiterhin unterhalb dessen, was nach wissenschaftlichen Erhebungen im Sinne einer nachhaltigen Nutzung des regionalen Rohstoffs möglich wäre und auch für den Waldumbau mit klimaresilienten Baumarten sinnvoll erscheint. Zudem beschränkt sich die Erntezunahme im wesentlichen auf Nadelhölzer wie Fichte, Tanne und Lärche. Beim Laubholz ist hingegen mittel- und langfristig ein starker Abwärtstrend festzustellen. 

Bei einem Holzeinschlag von insgesamt knapp 83 Mio. m3 entfielen 2021 nur knapp 13% auf Laubholz, vor allem auf Buche, die derzeit vorwiegend in die energetische Nutzung geht. Insbesondere bei der Eiche, die beispielsweise in der Möbelindustrie und ebenso für Bodenbeläge wie Parkett stark nachgefragt wird, ist der Einschlag in Deutschland hingegen stark rückläufig. Zusammen mit dem Krieg in der Ukraine schafft dies Engpässe bei der Verfügbarkeit von Laubholz in Deutschland.


Klage über ‹Holznutzungs-Verhinderungskultur›

Woran liegt es, dass Deutschland sein Holz nach wie vor mit angezogener Handbremse nutzt? Erwin Taglieber, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates DHWR, sieht ein Politikversagen: ‹Dass soviel Potential brachliegt, hat auch mit widersprüchlicher Forst- und Umweltpolitik auf europäischer und nationaler Ebene zu tun. Wir leiden unter überbordender Bürokratie und zuweilen an einer Holznutzungs-Verhinderungskultur.›

Georg Schirmbeck, Sprecher der Plattform und Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates DFWR, hieb in dieselbe Kerbe: ‹Für eine zukunftsfähige Entwicklung unserer Forstbetriebe benötigen wir Unterstützung statt einschränkender bürokratischer Restriktionen, die auch den klimafreundlichen Waldumbau gefährden. Die Politik auf EU-, Bundes- oder Landesebene ist gefordert, den Weg freizumachen für eine zielgerichtete waldfreundliche Strategie, die den Anforderungen an eine aktive Waldbewirtschaftung mit nachhaltiger Holznutzung gerecht wird.›


Link www.forstundholz.net