Mieter kehren Altbauten zunehmend den Rücken

Bild Corinne Cuendet, Clarens
Im Markt für Renditeliegenschaften sind aufgrund der anhaltend hohen Bautätigkeit ausserhalb der grossen Zentren spannende Anpassungsprozesse zu beobachten. Innerhalb der peripheren Gemeinden mit erhöhten Leerständen spielen sich derzeit Verlagerungsprozesse vom Altbaubestand in moderne und komfortable Neubauprojekte ab. Diese sind aufgrund sinkender Angebotsmieten attraktiver geworden.
Für einen nur geringen Aufpreis können viele Einheimische ihrer in die Jahre gekommenen Mietwohnung den Rücken kehren und in einen zeitgemässen Neubau einziehen. ‹Besitzer älterer Liegenschaften sind jetzt gefordert, wollen sie, dass ihre Objekte konkurrenzfähig bleiben. Konzessionen beim Mietzins oder aufwendige Sanierungen werden nötig›, erklärt Martin Neff, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz.
Städter zieht es aus der Stadt
Städter ziehen vermehrt in periphere, gut erschlossene und ländliche Gemeinden um. Betrachtet man jeweils nur die inländische Wohnbevölkerung, ziehen mehr Menschen aus der Stadt weg als in die Stadt. Die Städte wachsen nur noch durch den Zustrom von Zuwanderern.
Ist ein Städter zum Umzug gezwungen, muss er für die neue Stadtwohnung eine viel höhere Miete bezahlen als für seine alte Wohnung. In den fünf grössten Schweizer Städten zahlt er für die neue Stadtwohnung durchschnittlich 35% mehr. Zieht jemand dagegen aus der Stadt in die Agglomeration oder aufs Land, kann er nicht nur seine Mietkosten senken, sondern seine Lebensqualität durch eine neuere und grössere Wohnung sogar steigern.
Link Raiffeisen-Studie ‹Immobilien Schweiz› 1. Quartal 2020 (PDF, 1.59 MB)