Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Materialengpässe und Preissteigerungen auch in Deutschland

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes registriert bei verschiedenen Baumaterialien seit dem vierten Quartal 2020 Preissteigerungen. Betroffen sind insbesondere Stahl, Holz sowie Dämmstoffe, und das mit einer sehr dynamischen Entwicklung. Teilweise gebe es bereits Lieferschwierigkeiten. Zugleich beschränkt unser nördliches Nachbarland den Fichteneinschlag per Gesetz.

Gegenüber September 2020 verzeichnet die Branche nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland Preiszuwächse bei Holz um ca. 15–20%, bei Dieselkraftstoff um 20%, bei Mineralölerzeugnissen um 15% und bei Betonstahl um fast 30%.

Der Verband sieht die Gründe für die derzeitige Preisentwicklung in der Corona-Pandemie: Mit deren weltweiten Ausbreitung seien im ersten Halbjahr 2020 infolge des Nachfrageeinbruchs weltweit Produktionskapazitäten heruntergefahren worden. Insbesondere mit dem Anspringen der Konjunktur in China im dritten Quartal 2020 sei dann die Nachfrage schneller gewachsen, als die Produktionskapazitäten weltweit wieder hochgefahren hätten werden können.


Deutschland limitiert den Fichteneinschlag

Deutschland beschränkt aufgrund der hohen Waldschäden, gestützt auf das Forstschäden-Ausgleichsgesetz, vorübergehend den Einschlag von Fichten. Einen entsprechenden Beschluss hat der deutsche Bundesrat am 26. März gefasst. Konkret gilt vom 1. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 eine Obergrenze von 85% der durchschnittlichen Nutzung 2013–2017.

Der deutsche Informationsdienst Holz ist der Meinung, dass dies keinen Einfluss auf das Marktgeschehen haben wird; die Anhebung der Holzpreise sei ohnehin schon vom Markt vorgenommen worden. Dennoch werde die beschlossene Beschränkung den aufgescheuchten Markt vermutlich zusätzlich verunsichern.

 

Links www.zdb.de | https://informationsdienst-holz.de