Lignum Holzwirtschaft Schweiz

‹Markt durch Sondereffekte beeinflusst›

In Deutschland häufen sich Branchen- und Medienberichte über fehlendes Bauholz. Der Verband der deutschen Holzindustrie sieht Sondereffekte der Corona-Pandemie am Werk und appelliert an die Marktteilnehmer, die Dynamik nicht weiter hochzutreiben.

Erzeugerpreisindex für baunahe Produkte in Deutschland (2015 = 100)
Grafik DeSH

 

‹Die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Herstellung von Holzprodukten auch im Februar mit einem Plus von mehr als 11% nochmals deutlich gestiegen, der Export mit einer Steigerung von 0,7% jedoch nahezu unverändert auf Vorjahresniveau geblieben ist. Ungeachtet der Marktzahlen herrscht dennoch eine extreme Verunsicherung am Markt›, sagt Jörn Kimmich, Präsident des Deutschen Säge- und Holzindustrie-Bundesverbandes DeSH. Tatsächlich sei es zu starken regionalen Verlagerungen gekommen, in diesem Fall von China nach USA und Grossbritannien, jedoch innerhalb eines relativ konstanten Exportvolumens, erklärt Kimmich.

‹Nachfrage- und Preisschwankungen, wie wir sie aktuell erleben, wird es künftig vermutlich häufiger geben. Damit gesellt sich Holz zu anderen Bauprodukten, die schon länger volatil sind›, sagt Kimmich. Da der Preis für Holz in den vergangenen 30 Jahren nahezu unverändert geblieben sei, sei verständlicherweise eine grosse Verunsicherung bei Holzbauern und Handwerkern entstanden. Vorratskäufe, Lageraufbau und Mehrfachbestellungen könnten jedoch zu einer Verschärfung der Dynamik und damit zu noch längeren Lieferzeiten führen.

Die weltweite Nachfrageentwicklung sowie die Stärkung des Holzbaus in Deutschland werde die gesamte Branche vom Waldbesitz über die Holzindustrie bis zum Holzbau und Handwerk in den nächsten Jahren vor Herausforderungen stellen.Es sei wichtig, dass sich die ganze Branche auf diese neuen Entwicklungen einstelle, so Kimmich: ‹Wir haben alle das gleiche Ziel. Holz möglichst komplett entlang der heimischen Wertschöpfungskette zu verarbeiten und den Anteil an Holzprodukte und -bauten weiter zu steigern.›


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