Lignum stellt sich hinter das neue CO2-Gesetz
Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz lässt sozusagen einen ‹zweiten Wald› entstehen: Der einmal im Baumwachstum zu Holz verwandelte Kohlenstoff aus atmosphärischem Kohlendioxid bleibt im verbauten Holz gespeichert. Zugleich wachsen im nachhaltig bewirtschafteten Schweizer Wald nach der Holzernte neue Bäume nach und verarbeiten wiederum Kohlendioxid aus der Luft, um Holz aufzubauen.
Bild Pierre Boss, Renens
Die Schweizer Wald- und Holzwirtschaft sieht sich als wichtigen Hebel zur Bekämpfung der Klimaerwärmung und unterstützt deshalb das revidierte CO2-Gesetz, welches die eidgenössischen Räte am 25. September 2020 in der Schlussabstimmung angenommen haben.
Ein Wirtschaftskomitee, dem mehrheitlich Verbände aus den Bereichen Mineralöl und motorisierter Verkehr angehören, hat das Referendum dagegen ergriffen. Die Vorlage kommt voraussichtlich am 13. Juni zur Abstimmung.
Weite Kreise der Schweizer Wirtschaft unterstützen das Resultat der parlamentarischen Beratung, weil es Planungs- und Investitionssicherheit bietet und nachhaltigen Branchen Wachstumschancen eröffnet. Die Lignum als Dachorganisation der Wald- und Holzwirtschaft schliesst sich dieser Sicht an, welche auch wichtige Organisationen der Bauwelt teilen.
Wegweiser zur Bioökonomie
Die Schweizer Wald- und Holzbranche ist einer der zentralen Pfeiler des Wandels von der erdölbasierten Wirtschaft hin zu einer Bioökonomie, in der nachwachsende Rohstoffe an die Stelle fossiler Ressourcen treten. Die natürlichen Ressourcen Wald und Holz binden enorme Mengen an Kohlendioxid aus der Luft und wirken so als CO2-Senke.
Die Branche schafft mit regionaler Waldbewirtschaftung und Holzverarbeitung Arbeit und Verdienst auch in Randregionen, erzeugt ökologische, energieeffiziente Produkte mit kurzen Transportwegen und bietet dem Markt technisch führende und zugleich ausgesprochen klimaschonende Bausysteme an.
Gebäude verursachen noch immer knapp einen Viertel des gesamten Treibhausgasausstosses der Schweiz. Der vermehrte Einsatz von Holz anstelle energieintensiver und klimaschädlicher Materialien im Bauwesen erspart dem Klima deren CO2-Emissionen – und dies nicht nur im Neubau, sondern auch beim Bauen im Bestand, das die Verdichtung nach innen fordert, und im für das Klima entscheidenden Sanierungsbereich, den es stark zu entwickeln gilt. Holz ist damit ein unabdingbares Element für einen klimatauglichen Schweizer Gebäudepark.