Oben: Ihren Abschied als Vertreter der Lignum-Direktmitglieder in der Delegiertenversammlung gaben in Lenzburg Beat Kämpfen (links) und Pirmin Jung (rechts). Auf sie folgen Maria Brühwiler (links) und Audanne Comment (rechts). Pirmin Jung nimmt neu Einsitz für die Regionen im Lignum-Vorstand. Mitte: Mit dabei war an der Delegiertenversammlung alt Nationalrätin Sylvia Flückiger (Mitte links), welche die Lignum 2014–2021 als Präsidentin geführt hat. Ihr Nachfolger in diesem Amt, Ständerat Jakob Stark (links), verdankte in Lenzburg noch einmal Sylvia Flückigers Wirken zugunsten der gesamten Schweizer Holzkette. Mit im Bild Lignum-Direktorin Sandra Burlet (Mitte rechts) und Lignum-Vizepräsident Reinhard Wiederkehr (rechts). Unten: Der Neubau des Stapferhauses in Lenzburg, Tagungsort der Lignum-Delegierten, ist beim Prix Lignum 2021 mit einer Anerkennung bedacht worden. 2020 wurde das Stapferhaus überdies zum ‹Europäischen Museum des Jahres› gekürt. Letzteren Preis gewann es für den wandelbaren Neubau und für seine Ausstellungsarbeit.
Bilder Michael Meuter (oben und Mitte) | Ralph Feiner, Malans/Prix Lignum 2021 (unten)

Ständerat und Lignum-Präsident Jakob Stark führte zusammen mit Direktorin Sandra Burlet zügig durch die Versammlung, welche alle Vorlagen einstimmig annahm. So passierte das Protokoll der letzten Zusammenkunft vom 30. April ebenso wie das ausgeglichene Budget für das Jahr 2022 ohne Diskussion.

Preissituation treibt die Branche weiter um

Jakob Stark umriss einleitend den Stand der wichtigsten aktuellen Geschäfte der Dachorganisation. So beobachtet der Vorstand die Entwicklung der Holzpreise aufmerksam weiter, nachdem sich die Branche im Mai an einem runden Tisch intensiv über die Situation und die Standpunkte der Marktpartner ausgetauscht hat. Teilweise zeigen sich in diesem Herbst erste Signale einer Entspannung bei Preisen und Lieferfristen, jedoch noch nicht in allen Produktkategorien. Mittlerweile ist klar, dass Lieferketten verschiedenster weiterer Branchen von coronabedingten Verwerfungen betroffen sind; das Bauwesen ist kein Ausnahmefall.

Neue Regeln für das Label Schweizer Holz

Für die Erneuerung des Reglements zum Label Schweizer Holz hat der Lignum-Vorstand einen klaren Fahrplan. Das Regelwerk zerfällt neu in den Kern des eigentlichen Reglements und in Ausführungsbestimmungen. Das bereinigte Reglement und die zugehörigen Ausführungsbestimmungen sollen im Januar kommenden Jahres vom Vorstand beschlossen und rückwirkend per 1.1.2022 eingeführt werden.

Stärkung des national-regionalen Verbunds

Der stärkeren Verbindung von nationaler und regionaler Ebene gilt im laufenden Jahr ein besonderes Augenmerk. Vereinbarungen mit den Regionen sollen die Zusammenarbeit institutionalisieren und die Schlagkraft der Lignum künftig entscheidend erhöhen. Die Vereinbarung wurde am 11. November einstimmig genehmigt. Die Regionen entsenden neu einen von ihnen bestimmten Vertreter in den Lignum-Vorstand. Mit kräftigem Applaus quittierten die Delegierten die einmütige Wahl von Pirmin Jung, Präsident der Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz, als Regionen-Vertreter im Lignum-Vorstand.

Zwei neue Gesichter in der Delegiertenversammlung

Aufgrund dieses neuen Amtes zieht sich Pirmin Jung als langjähriger Vertreter der Lignum-Direktmitglieder in der Delegiertenversammlung zurück. Da zugleich der Zürcher Architekt Beat Kämpfen zurücktritt, welcher der Delegiertenversammlung seit 2008 als Vertreter der Lignum-Direktmitglieder angehört hat, galt es am 11. November gleich zwei Vakanzen zu füllen.

Als Nachfolgerinnen der beiden Zurücktretenden haben die Vertreter der Direktmitglieder die Westschweizer ETH-Architektin Audanne Comment und die Thurgauer Holzunternehmerin Maria Brühwiler bestimmt. Audanne Comment ist Redaktorin bei der Zeitschrift ‹Tracés› und kennt die Arbeit des Cedotec als frühere Mitarbeiterin im Bereich Kommunikation auch von innen. Maria Brühwiler führt die Brühwiler Sägewerk AG in Wiezikon sowie die Brühwiler Fensterholz AG in Attelwil. Die Delegierten verabschiedeten Beat Kämpfen wie Pirmin Jung mit Applaus und hiessen die beiden neuen Kolleginnen in derselben Weise willkommen.

Verabschiedung von Sylvia Flückiger in geselligem Rahmen

An der Frühjahrs-Delegiertenversammlung vom 30. April war der Wechsel im Lignum-Präsidium von Sylvia Flückiger zu Jakob Stark vollzogen worden. Da die Versammlung jedoch coronabedingt online erfolgen musste, war damals keine physische Verabschiedung der scheidenden Lignum-Präsidentin möglich. Dies holten die Delegierten in Lenzburg mit Blumen, einem kräftigen Applaus und ausgiebigem Anstossen nach der Versammlung nach.

Als Unternehmerin, als Politikerin in Bern und als Führungsmitglied verschiedener gewerbe-politischer Organisationen hatte Sylvia Flückiger stets ein klares Ziel vor Augen: die Stärkung der Holzkette im nationalen und internationalen Kontext, und dies immer zugunsten des Werkplatzes Schweiz. Diese Leistung würdigte Jakob Stark noch einmal an der Versammlung.

Preisgekrönter Tagungsort

Die Delegierten der Lignum traten im 2018 fertiggestellten Neubau des Lenzburger Stapferhauses zusammen (Bauherrschaft: Stiftung Stapferhaus, Lenzburg; Architektur: Pool Architekten, Zürich; Holzbauingenieure: Makiol Wiederkehr, Beinwil am See; Holzbau: Zaugg, Rohrbach). Der Holzbau hat beim Wettbewerb Prix Lignum 2021 eine Anerkennung in der Region Nord geholt. Bis auf die Büros im obersten Geschoss zeigt sich das Gebäude innen wie aussen geheimnisvoll dunkel. So hält es sich wie eine Bühne konsequent im Hintergrund und stellt sich ganz in den Dienst der Inhalte, zu deren Vermittlung es sich beliebig anpassen lässt.

Die Delegierten sowie Vertreter der Lignum-Firmenmitglieder PREMIUM nahmen den ausserordentlich spannend gestalteten Bau am Nachmittag in Augenschein. David Leuthold von pool Architekten sowie Reinhard Wiederkehr und Peter Makiol von seiten der Holzbauingenieure erläuterten den Anwesenden Konstruktion und Gestaltung des wegweisenden Kulturbaus.