Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Lignum-DV verabschiedet Thomas Iten und Pascal Schneider

Am 15. Mai trafen sich die Lignum-Delegierten zu ihrer Frühjahrs-Versammlung 2025 in Rafz. Sie erledigten zügig die statutarischen Geschäfte, bevor sie die beiden Lignum-Vorstandsmitglieder Thomas Iten, Zentralpräsident des Verbandes Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten VSSM, und Pascal Schneider, Mitglied des Vorstandes von Holzindustrie Schweiz HIS, gebührend verabschiedeten. Beide ziehen sich aus ihren Verbandsämtern zurück, weshalb auch im Lignum-Vorstand ein Wechsel ansteht.

Links, von oben nach unten: Lignum-Präsident und Ständerat Jakob Stark führte zusammen mit Direktorin Sandra Burlet zügig durch die Delegiertenversammlung vom 15. Mai in Rafz. | Aus dem Lignum-Vorstand verabschiedet wurden in Rafz VSSM-Zentralpräsident Thomas Iten (rechts neben Lignum-Direktorin Sandra Burlet) sowie Pascal Schneider, Vorstandsmitglied von Holzindustrie Schweiz (links neben Lignum-Präsident Jakob Stark). | Bei einem feinen Lunch blieb anschliessend an der Versammlung viel Raum für das Gespräch in geselliger Runde. Links neben Lignum-Präsident Jakob Stark Jean Wenger, Delegierter von WaldSchweiz, ihm gegenüber Paul Steffen, stv. Direktor des BAFU. || Rechts, von oben nach unten: Firmenchef Thomas Iten (Mitte) führte eine Gruppe persönlich durch den Elementbau-Betrieb. | Gewerbeverbands-Direktor Urs Furrer (Mitte, neben Lignum-Direktorin Sandra Burlet) zeigte sich sichtlich beeindruckt vom Stand der Technik bei der Fertigung im Holzbau. Rechts im Bild Hansjörg Steiner, Präsident von Holzbau Schweiz. | Viel natürliches Licht fällt in die Halle, was wesentlich zur Arbeitsplatzqualität beiträgt.
Bilder Michael Meuter, Zürich/LIGNUM

 

Die Versammlung ging bei der Sigrist Rafz Holz + Bau AG über die Bühne, im Unternehmen des noch bis 27. Juni amtierenden VSSM-Präsidenten Thomas Iten. Der Thurgauer Ständerat und Lignum-Präsident Jakob Stark konnte zu Beginn eine ganze Reihe hochrangiger Gäste begrüssen: So waren neben den Delegierten nicht nur Urs Furrer als Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, sondern auch Paul Steffen, stellvertretender Direktor des Bundesamtes für Umwelt BAFU, VSSM-Vizepräsidentin Anita Luginbühl und HIS-Präsident Thomas Lädrach vor Ort mit dabei, ausserdem Fabrice Favre, Delegierter der KBOB, und Laurent Audergon, der neue Geschäftsführer von Holzenergie Schweiz.

Das vergangene Jahr, so Jakob Stark einleitend, sei nicht nur aufgrund branchenwichtiger und publikumswirksamer Auftritte der Lignum – im Januar an der Swissbau unter dem Motto ‹Zeit für Holz›, im September in Bern mit der nationalen Preisverleihung des Prix Lignum 2024 unter aktiver Teilnahme von Bundesrat Albert Rösti – erfolgreich gewesen.

Die Branche habe sich 2024 unter dem Dach der Lignum auch gefunden, um sich in Sachen Wald, Holz und Klima zu vernetzen und eine gemeinsame Stossrichtung zu definieren, woraus der Beschluss folgte, eine Austauschplattform Klimaleistungen Wald und Holz zu bilden sowie das Projekt ‹WALD HOLZ NETTO NULL› von Senke Schweizer Holz mitzutragen. Im intensiven Austausch mit dem BAFU zur kommenden Integralen Strategie für Wald und Holz habe sie unter dem Lead der Lignum zudem das Anliegen der Holzindustrie einbringen können, die Ernte von Schweizer Holz um eine Million Kubikmeter pro Jahr zu erhöhen.


Spardruck des Bundes lastet auch auf der Holzkette

Die neue Strategie sei von zentraler Bedeutung für die Branche, betonte Stark einmal mehr: denn sie halte die grossen Entwicklungslinien bis 2050 fest. Stark zeigte sich optimistisch: ‹Wir vertrauen aufgrund der ausgezeichneten Zusammenarbeit im Laufe der Erarbeitung auf die Weitsicht des Bundesrats.› Auch das offene Ohr von Regierung und Parlament für verschiedene Anliegen der Wald- und Holzwirtschaft im vergangenen Jahr lasse darauf hoffen, dass sich die Rahmenbedingungen für die Wald- und Holzwirtschaft in den kommenden Jahrzehnten gedeihlich ausgestalten liessen.

Mit Sorge, so Stark, blicke die Branche indessen auf die Pläne, mit dem Entlastungspaket 27 des Bundes Einsparungen zulasten von Wald und Holz zu tätigen, die weit über das Ziel hinausschössen. ‹Alle Bereiche müssen einen Beitrag leisten, und auch die Holzkette ist dazu bereit›, stellte Stark klar. ‹Die Belastungen für Wald und Holz müssen jedoch verhältnismässig sein. Wir haben uns im Rahmen der Vernehmlassung deshalb auch medial entsprechend dezidiert geäussert.›

Paul Steffen dankte in seinem Grusswort für die Einladung zur Versammlung und betonte, Vertrauen sei die Grundlage der Schweizer Politik. Wald und Holz seien wichtig für die Erreichung der Klimaziele. Die Weiterentwicklung der Wertschöpfungskette Holz liege deshalb im Interesse der Schweiz; der Handlungsbedarf sei unbestritten. Steffen zeigte sich zuversichtlich, dass das Parlament gute Rahmenbedingungen für die Branche im Auge behalten werde, auch wenn Kürzungen in allen Bereichen unumgänglich seien.


Verabschiedung von Thomas Iten …

Die Lignum-Delegierten genehmigten in der Folge mit einem Nachtrag zur Präsenzliste einstimmig das Protokoll ihrer Versammlung vom Spätherbst letzten Jahres sowie den Jahresbericht 2024. Danach verabschiedeten sie ebenso einhellig die Rechnung 2024, die einmal mehr mit Gewinn abschliesst, und entlasteten im selben Zug die Organe. Lignum-Direktorin Sandra Burlet präsentierte die guten Zahlen, die den Lignum-Delegierten eine Akklamation wert waren.

Nach den rasch erledigten statutarischen Geschäften standen zwei Verabschiedungen aus dem Lignum-Vorstand im Zentrum: diejenige von Gastgeber Thomas Iten als VSSM-Vertreter sowie von Pascal Schneider als Entsandter von Holzindustrie Schweiz. Die Versammlung verabschiedete die beiden langjährigen Verbandsvertreter mit kräftigem Applaus, nachdem Jakob Stark ihre Verdienste mit einer persönlichen Laudatio gewürdigt und ihnen ein kleines Präsent als Zeichen der Wertschätzung seitens Lignum überreicht hatte.

VSSM-Präsident Thomas Iten legt zur Delegiertenversammlung des Verbandes vom 27. Juni sein Amt in neue Hände und scheidet deshalb aus dem Lignum-Vorstand aus. 2016 als Zentralpräsident des Verbandes Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten gewählt, gehörte er dem Lignum-Vorstand über neun Jahre hinweg an, wo er, wie Jakob Stark festhielt, nicht nur die Schreinerinteressen stets klug und fair zu vertreten verstand, sondern immer auch Sinn für das Ganze an den Tag legte.


… und von Pascal Schneider

Pascal Schneider ist per 16. Mai aus dem Vorstand von Holzindustrie Schweiz ausgeschieden, dem er seit 2007 angehört hat (Lignum Journal online vom 22.5.2025).  Zehn Jahre lang hat er den Verband im Vorstand der Lignum vertreten und leistete dort, so Jakob Stark in seiner Dankesrede, einen wichtigen Beitrag zur guten Diskussionskultur im Gremium. Der Vorstand konnte auch immer wieder von Pascal Schneiders langjähriger Erfahrung als KMU-Unternehmer profitieren: Er führt das Säge- und Hobelwerk Ruedersäge AG in Schlossrued.

Im Nachgang zu den beiden Verabschiedungen orientierte Lignum-Direktorin Sandra Burlet über laufende Projekte sowie über 2025 bereits erschienene und noch kommende Verlagsprodukte der Lignum. Sie wies besonders auf die ‹Tage des Schweizer Holzes› hin, die auf den 12./13. September dieses Jahres festgesetzt sind. Rund 150 Unternehmen der Branche werden dann in allen Landesteilen ihre Türen öffnen und den Besucherinnen und Besuchern zeigen, wie aus dem nachwachsenden Rohstoff aus unseren Wäldern Produkte werden, die rundum begeistern.


Einblick in topmodernen Betrieb

Den Abschluss machte, parallel zu geselligem Beisammensein bei einem feinen Lunch, ein Rundgang in Gruppen durch den Betrieb des Gastgebers. Die 2022 auf neuerschlossenem Land in Bahnhofsnähe erstellte neue Halle, wo die Lignum-Versammlung stattfand, dient dem Geschäftsfeld Elementbau. Sie war, wie Thomas Iten erläuterte, ein ‹Befreiungsschlag› für das Unternehmen, das an seinem angestammten Domizil im Dorfzentrum platzmässig in der Zwangsjacke steckt.

Die Sigrist Rafz Holz + Bau AG deckt mit rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Rafz, Bülach und Hallau das gesamte Spektrum von Schreinerei und Holzbau ab; bis vor 30 Jahren gehörte auch eine Sägerei zur Firma. Delegierte und Gäste zeigten sich beeindruckt vom Neubau, der selbstverständlich in Holzbauweise entstanden ist, und ebenso von den topmodernen Produktionsanlagen, auf denen CNC-gesteuert Bauteile von höchster Qualität und Präzision entstehen.


Link Jahresbericht Lignum 2024, PDF, 3.14 MB (siehe auch gesonderten Beitrag im Lignum Journal online von heute Montag)