Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Leichter Anstieg der Holznutzung im Schweizer Wald

Mit 4,8 Millionen Kubikmetern wurden in unseren Wäldern im vergangenen Jahr insgesamt 4% mehr Holz geerntet als im Jahr 2019. Verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2016–2019 resultierte ein Plus von 1%. Nadelholz legte gegenüber dem Vorjahr um 8% zu, Laubholz glitt dagegen um 3% zurück.

Schweizer Holzernte 2020
Grafik BFS

 

Die Ernte von Stammholz, mit 2,3 Mio. m3 nach wie vor das meistgeerntete Sortiment, stieg 2020 nach einem starken Rückgang im Vorjahr wieder um 5% an. Nadelstammholz hielt im Jahr 2020 mit über 2,1 Mio. m3 (+6%) weiterhin den stärksten mengenmässigen Anteil des Sortimentes. 

Analysen zur Verwendung der Holzernte zeigen vor allem einen langfristigen Gewinner: das Hackholz. Mit 1,2 Mio. m3 wurden 2020 rund 5% mehr Holz als Hackschnitzel verwendet. Der Trend ist seit 2016 ungebrochen steigend. Die Ernte von Energiestückholz hingegen sinkt stetig: von 0,75 Mio. m3 im Jahr 2016 auf 0,70 Mio. m3 im Jahr 2020.

Das Laubenergieholz in Form von Hackschnitzeln belegte mit über 0,6 Mio. m3 lange Platz 2 auf der Sortimentsliste, bis dieses 2020 mit 0,58 Mio. m3 (–4%) vom Nadelenergieholz (Hackschnitzel) übertroffen wurde (0,67 Mio. m3; +14%). Verstärkt haben diese Entwicklung die Nachwirkungen des Jahres 2018  mit seinem starken Borkenkäferbefall.


Vermehrt Laub- statt Nadelbäume gesetzt

In der Forstwirtschaft gehört langjährige Planung zum Alltag. Heute wird der Baumbestand für die nächsten Generationen aufgebaut. Nebst Naturverjüngung finden auch gezielte Pflanzungen statt. Die Pflanzungen von Laubholz sind vor allem im Mittelland im Steigen begriffen (563000 Bäume; +9%), während die Nadelholzpflanzungen mit 439000 Bäumen (–8%) im Jahr 2020 zurückgingen. 

In der Periode bis zum Borkenkäferjahr 2018 (2016–2018) lag die Anzahl Pflanzungen von Nadelbäumen über denjenigen der Laubbäume, während 2019 das Jahr der Trendwende markierte, welche sich 2020 fortsetzte. Gründe dafür sind die bereits feststellbaren und weiter erwarteten Klimaveränderungen, welche mehr für Laubbäume sprechen, und der zunehmende Aufwand zur Bekämpfung des Borkenkäfers.


Unterdeckung von 44 Millionen Franken

Die 660 Schweizer Forstbetriebe wiesen 2020 gesamthaft Einnahmen von CHF 525 Mio. aus (–2%) . Die Ausgaben hingegen betrugen CHF 569 Mio. (–1%), woraus eine Unterdeckung von rund CHF 44 Mio. resultierte. Das sind 5% mehr im Vergleich zu 2019 und 13% mehr im Vergleich zur Zeitperiode 2016–2019. 

Bei den Betrieben aus dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz der Schweiz (Daten von 160 ausgewählten Forstbetrieben), welche eine Vollkostenrechnung führen, verschlechterte sich die finanzielle Situation gegenüber 2019.

Die Kosten in der Waldbewirtschaftung haben leicht zugenommen (+ CHF 2.–/ha), gleichzeitig waren die Erlöse  etwas tiefer (– CHF 4.–/ha). Dadurch hat sich in diesem Bereich das Defizit pro Hektare produktive Waldfläche um CHF 6.– auf CHF 66.– vergrössert.


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