Klimaschäden: Milliardenverlust für den deutschen Wald

In vielen Wäldern Deutschlands haben die Wetterextreme der Jahre 2018–2020 zu grossen Waldschäden geführt.
Bild BMEL 2020
Viele Waldbesitzer sind noch immer mit der Aufarbeitung des Schadholzes und mit der Wiederbewaldung der zerstörten und beschädigten Waldflächen beschäftigt. Besonders betroffen sind gemäss der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Waldeigentümer AGDW die Wälder im mittleren Teil Deutschlands von Nordrhein-Westfalen über Hessen und Thüringen bis Sachsen.
Aber auch Waldflächen im Norden wie im Süden Deutschlands seien schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. ‹Angesichts des Klimawandels haben die Waldeigentümer eine Herkulesaufgabe vor sich›, sagt AGDW-Präsident Hans-Georg von der Marwitz. Er fordert daher eine Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes.
Schäden im Wald summieren sich zu astronomischen Zahlen
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat DFWR hat mit Experten aus Praxis, Wissenschaft und Verwaltung eine ökonomische Zwischenbilanz für die relevantesten Waldschäden 2018–2020 gezogen, die in Kürze veröffentlicht werden soll. Die dabei bewerteten Schadenskomponenten summieren sich auf rund EUR 13 Mia. als Folge der Extremwetterereignisse der drei Jahre. ‹Die Folgen des Klimawandels gefährden den gesamten deutschen Wald›, bilanziert DFWR-Präsident Georg Schirmbeck.
Die vom Bund für den Erhalt und Wiederaufbau der Wälder bereitgestellten EUR 800 Mio. an Soforthilfen sowie weitere 500 Mio. Euro für die ‹Nachhaltigkeitsprämie Wald› seien richtig und ein wichtiger Schritt gewesen. Diese Mittel stünden jedoch nur für eine begrenzte Zeit zur Verfügung und würden bei weitem nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken, der sich allein aus der Wiederbewaldung und der Anpassung der Wälder an den Klimawandel ergebe.
105 Millionen Euro für ‹Nachhaltigkeitsprämie Wald› geflossen
Das deutsche Bundeswaldministerium hat im November letzten Jahres die Ausschüttung einer ‹Nachhaltigkeitsprämie› für den Wald angekündigt: EUR 500 Mio. aus dem Corona-Konjunkturpaket, um die vom Klimawandel getroffenen Waldeigentümer direkt zu unterstützen. Voraussetzung für den Bezug der Prämie ist eine Nachhaltigkeitszertifizierung der Waldfläche nach PEFC oder FSC (Lignum Journal online vom 7.12.2020).
Seither haben rund 90000 private und kommunale Waldbesitzer einen Antrag auf Auszahlung der Bundeswaldprämie gestellt. Bislang wurden 25000 Anträge positiv beantwortet; die Summe der bisher bewilligten Mittel beläuft sich auf EUR 105 Mio. Die einmalige Zahlung kann noch bis zum 31. Oktober 2021 beantragt werden.
Links www.bmel.de | www.waldeigentuemer.de | www.dfwr.de | www.bundeswaldpraemie.de