Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Kantone lancieren Wettbewerb um griffigen Klimaschutz

Das Wallis tritt als zweiter Kanton nach Freiburg mit einem Klimagesetz auf den Plan. Vier Westschweizer Kantone informieren auf einer Onlineplattform gemeinsam über den Klimawandel. Baselland schickt seine Klimastrategie in die Vernehmlassung. Die St. Galler Regierung präsentiert einen Gegenvorschlag zur Einheitsinitiative ‹St. Galler Klimafonds›. Und: Im Kanton Luzern profitieren treibhausgasarme Baumaterialien wie Holz ab diesem Jahr von einer besonderen Förderung.

Der Kanton Freiburg hat im letzten September den schweizweit ersten Entwurf eines kantonalen Klimagesetzes präsentiert. Kurze Zeit später hat das Wallis nachgezogen: Ende November 2022 unterbreitete der Walliser Staatsrat dem Grossen Rat den Entwurf eines ambitionierten Klimagesetzes, mit dem der Kanton bis 2040 klimaneutral werden soll. Gleichzeitig brachte die Regierung dem Parlament auch einen ersten Entwurf des kantonalen Klimaplans zur Kenntnis. Dieser wird vom Parlament nicht gleichzeitig mit dem Gesetzentwurf behandelt, da er zuerst verabschiedet werden muss. Der Klimaplan definiert die Klimastrategie des Staatsrates und legt die spezifischen Ziele für die einzelnen Handlungsbereiche fest. 
 

Die vom Kanton Freiburg konzipierte zweisprachige Plattform meinklimaplan.ch wird dank Beiträgen der Kantone Genf, Wallis und Waadt interkantonal. Sie bietet Raum für Ideen, Projekte, Berichte und praktische Werkzeuge, damit sich alle für das Klima engagieren können. Ziel der Onlineplattform ist, allgemeinverständliche Informationen rund um die klimatischen Herausforderungen zu bieten. Gleichzeitig können darauf auch Handlungsansätze und gute Praktiken geteilt werden.
 

Im Kanton Baselland steht bis Ende März die Klimastrategie des Kantons in Vernehmlassung. Entwickelt hat sie die Baselbieter Klimaorganisation, der unter anderem Thomas Stocker, Professor am Physikalischen Institut der Universität Bern, und Brigitte Buchmann, Leiterin des Departements Mobilität, Energie und Umwelt der Empa, angehören. Konkret strebt der Baselbieter Regierungsrat im Gebäudesektor eine Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2045 auf nahezu null an. Bei den kantonseigenen Bauten soll dieses Ziel bereits bis 2040 erreicht werden. Auch in anderen Bereichen, beispielsweise in der Beschaffung, will der Kanton mit gutem Beispiel vorangehen.
 

Die St. Galler Regierung beantragt dem Kantonsrat, die Einheitsinitiative ‹St. Galler Klimafonds› abzulehnen. Diese möchte einen Fonds für den Schutz des Klimas errichten, der mit CHF 100 Mio. ausgestattet sein soll. Die Regierung sieht einen Gegenvorschlag in Form eines Kantonsratsbeschlusses für einen Sonderkredit von insgesamt CHF 59,25 Millionen Franken als bessere Lösung. Davon entfallen CHF 17,25 Mio. auf die Finanzierung des Förderprogramms Energie für die Jahre 2026–2030. Weitere CHF 42 Mio. sind für die Weiterführung der Kampagne ‹erneuerbar heizen› ab 2024 bis längstens 2030 vorgesehen.
 

Im Kanton Luzern ergibt sich aus dem Planungsbericht Klima und Energie ab diesem Jahr ein neuer Fördergegenstand im Energieprogramm. Die für das Luzerner Förderprogramm spezifische Massnahme unterstützt die Verwendung von treibhausgasarmen Baumaterialien, welche durch das Minergie-Zertifikat mit dem Eco-Zusatz gefördert werden. Für diese Massnahme sind neu CHF 900000.– im kantonalen Förderprogramm reserviert. Das kommt nicht zuletzt dem nachhaltigen Baumaterial Holz zugute.


Links www.vs.ch | https://meinklimaplan.ch | www.bl.ch | www.sg.ch | www.lu.ch