Lignum Holzwirtschaft Schweiz

In Waldstatt lässt sich Holz mit allen Sinnen erleben

Dieses Jahr feiert die Appenzell-Ausserrhoder Gemeinde Waldstatt ihr 300-Jahr-Jubiläum. Aus diesem Anlass hat sie einen wunderbaren Themen- und Erlebnisweg zum Thema Holz geschaffen – ein lohnender Tagesausflug bei schönem Wetter.

Oben: Eine App ergänzt und vertieft das Erlebnis vor Ort – eine Premiere bei den Appenzeller Themenwegen. Mitte: Die bekannte Naturheilärztin Emma Kunz war auch künstlerisch tätig. Dieser Pavillon ist nach ihren Skizzen in Zusammenarbeit mit dem Holzbaupionier Hermann Blumer entstanden. Unten: Das freitragende räumliche Fachwerk der Badtöbelibrücke (erbaut 1991) mit einem fünfeckigen Querschnitt – ein Novum im Brückenbau – hat eine Spannweite von etwa 45 m. Das technisch anspruchsvolle Bauwerk wurde vom Herisauer Ingenieurbüro Steiner, Jucker und der Blumer AG statisch berechnet und konstruktiv ausgearbeitet.
Bilder zvg

 

Inmitten der hügeligen Landschaft des Appenzeller Hinterlandes lädt der Parcours auf 16 Posten zum Erkunden, Lernen und Spielen ein und führt Besucherinnen und Besucher dabei mit allen Sinnen an das Naturprodukt Holz heran. Die Wanderroute führt vom Bahnhof Waldstatt über Kneuwis – Bad Säntisblick – Unterwaldstatt – Winkfeld – Grund – Waldstatt Dorf zurück zum Bahnhof Waldstatt (Distanz 6,5 km, reine Wanderzeit drei Stunden).

Das Projekt wurde vom Verein ‹300 Jahre Waldstatt› entwickelt und innerhalb von zwei Jahren mit einem Organisationskomitee umgesetzt. Realisiert werden konnte es dank Zuwendungen von Stiftungen, Sponsoren, Gemeinden und Privaten. Für den Holzweg wurden keine zusätzlichen Wege angelegt, sondern die bestehenden Ressourcen optimal genutzt und interessanter gemacht. Der Bau und die Konstruktion des Weges erfolgten durch diverse lokal ansässige Holz- und Bauunternehmen.


Ein Ort voller Holz-Geschichten

Die Verarbeitung von Holz hat in Waldstatt – nomen est omen – eine lange Tradition. Nach dem Untergang der Textilindustrie war die Holzbranche ein Rettungsanker für die von der Beschäftigungskrise getroffenen Waldstätter. In den fünfziger Jahren hat sich eine reich ausdifferenzierte Struktur mit zahlreichen Holzbaufirmen entwickelt. Bis heute sind mehrere Firmen aus der Holzbranche hier ansässig.

Die zahlreichen KMUs der Holzbranche bieten nicht nur Ausbildungsstellen für viele junge Arbeitnehmer aus der Region, sondern tragen mit ihrer Innovation auch zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde bei. Mit Hermann Blumer hat Waldstatt ausserdem einen Holz-Pionier und -Visionär hervorgebracht, der mit Stararchitekten aus der ganzen Welt zusammenarbeitet.


Link www.300jahrewaldstatt.ch