Lignum Holzwirtschaft Schweiz

‹Holz gewinnt!› – Festliche Prix-Lignum-Preisverleihung in Bern

Gestern Donnerstag wurden die nationalen Sieger des Prix Lignum 2021 in Bern geehrt. Festansprachen und musikalische Intermezzi bereicherten die Bekanntgabe der Gewinner von Gold, Silber und Bronze. Erstmals war zum Prix Lignum auf nationaler Ebene ein Sonderpreis Schreiner ausgeschrieben. Auch die beiden Gewinner des Sonderpreises wurden am Anlass gewürdigt. Über hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer applaudierten den Preisträgern.

Oben: Die US-amerikanisch-schweizerische Jazz-Sängerin, Musikerin, Performerin und Akkordeonistin Erika Stucky – sie prägt seit Jahrzehnten die neue Volkmusik der Schweiz und hat letzes Jahr den Schweizer Grand Prix Musik erhalten – bereicherte die Preisverleihung mit eigenwilligen musikalischen Performances. Darunter von oben nach unten: die Gewinnerteams von Gold, Silber, Bronze sowie der beiden Sonderpreise Schreiner.
Bilder Roberto Conciatori, Luzern

 

Prix-Lignum-Jurypräsidentin Claudia Cattaneo und Hochparterre-Redaktor und Jurymitglied Andres Herzog würdigten die Gewinner des Prix Lignum 2021 und des Sonderpreises Schreiner, teils in Form vorbereiteter Videos, teils durch das direkte Wort.Melanie Brunner, Geschäftsführerin der Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz und Projektleiterin des Prix Lignum, führte souverän und sympathisch durch den Anlass und übergab den siegreichen Teams ihre Auszeichnungen.


Ein Preis mit Gewinn für die gesamte Holzbranche

Lignum-Präsident und Ständerat Jakob Stark eröffnete den Anlass. Er brachte es auf den Punkt: ‹Der Prix Lignum hat sich als Schaufenster für die besten Holz-Arbeiten etabliert. Das zeigt die rekordhohe Anzahl von 530 Eingaben, die diesmal erreicht wurde. Die Fachwelt schätzt die Qualität, die alle drei Jahre mit viel Sachverstand herausgeschält wird. Die Holzbranche nimmt den Preis als Wettbewerb an, und das Publikum lässt sich von der Begegnung mit Spitzenleistungen in Holz begeistern.›

Jakob Stark dankte allen, welche den Prix Lignum 2021 unterstützen, zuerst dem Bundesamt für Umwelt BAFU, das den Preis seit der ersten Durchführung in der heutigen Gestalt im Jahr 2012 mitträgt, dann aber auch den beiden Branchenverbänden Holzbau Schweiz und Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten, welche neu als Träger des Preises mitwirken. Dank sprach Jakob Stark aber auch den nationalen Partnern des Preises aus: Helvetia Versicherungen sowie Kuratle & Jaecker.


Für mehr Holz aus hiesiger Produktion

Jakob Stark erinnerte daran, dass der Schweizer Wald nach wie vor unternutzt ist. Viel Holz bleibt im Wald stehen, obwohl es ohne Schaden an der Natur geerntet werden könnte. ‹Wir sollten unser Bestes tun, unsere Wald- und Holzwirtschaft weiter zu stärken, damit dieses schlummernde Potential nicht nur gehoben wird, sondern auch im Inland Wertschöpfung bringen kann. Das hilft, um Sondersituationen wie die noch nie dagewesene Verknappung von Holzprodukten in diesem Jahr besser zu überstehen›, sagte Stark.

Holz leiste aber auch einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Nachhaltigkeit und Klimaschutz keine leeren Worte blieben. ‹Wenn wir unseren hiesigen Wald optimal nutzen, indem wir den Holzzuwachs nachhaltig abschöpfen, hilft das dem Klima, ohne dass wir dafür teure neue Technologien erfinden müssen. Wir können Klimaschutz im Inland betreiben, der auch wirtschaftlich Nutzen stiftet. Und wir können damit erst noch etwas tun für die langfristige Gesundheit des Waldes.›


Botschafter für klimafreundliches Wirtschaften

Katrin Schneeberger, Direktorin des Bundesamtes für Umwelt, machte klar, dass der Aktionsplan Holz des BAFU als operativer Arm der Ressourcenpolitik Holz vom Prix Lignum überzeugt ist. Mit dem schweizweiten Preis würden nicht nur Ästhetik und Innovation gewürdigt, sondern auch Nachhaltigkeit. Die ausgezeichneten Projekte seien wichtige Botschafter einer klimafreundlichen Wirtschaft – und ein Bekenntnis zu einem der wenigen erneuerbaren Rohstoffe der Schweiz.

‹Ich danke den Initianten und Veranstaltenden sehr herzlich für ihr Engagement. Aber auch ganz besonders den zahlreichen Personen, die mit viel Überzeugung, Herzblut und Professionalität Werke aus Holz verwirklichen und sie beim Prix Lignum eingereicht haben. So zahlreiche und hochstehende Projekte wie nie zuvor für eine zukunftsweisende Schweiz›, sagte Schneeberger.


‹Signal an die ganze Immobilienwirtschaft›

Hansjörg Steiner, Zentralpräsident von Holzbau Schweiz, legte die Beweggründe seines Verbandes dar, den Prix Lignum neu als Träger mitzugestalten. ‹Als Träger des Prix Lignum möchte Holzbau Schweiz einen Beitrag zur Förderung des Bauens mit Holz leisten und auf die Gestaltungsmöglichkeiten mit dem natürlichen Baustoff hinweisen. Die über 500 Projekte freuen auch mich sehr und lassen keinen Zweifel offen: Holz ist mittlerweile weit mehr als nur heimelig.›

Die bewährte Tradition der Holzbauweise gelte es innovativ voranzubringen, so Steiner. ‹Dafür braucht es Menschen, die Leuchtturmprojekte entwickeln, die 'gluschtig' machen, mit Holz zu bauen. Der Prix Lignum würdigt genau diese vorbildliche Rolle. Das macht den Preis zu einem wertvollen Instrument. Denn die hervorragenden Beiträge senden ein Signal an die ganze Immobilienwirtschaft, zeigen gangbare Wege auf und tragen dazu bei, dass ganz selbstverständlich mehr mit Holz gebaut wird.›


Schaufenster für kreative Schreiner-Köpfe

Thomas Iten, Zentralpräsident des Verbandes Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten VSSM, zeigte sich dankbar und stolz, dass beim Prix Lignum 2021 zum ersten Mal ein Sonderpreis Schreiner vergeben wird. ‹Es ist nicht so, dass wir Schreiner bisher nicht auch an diesem Wettbewerb hätten teilnehmen dürfen. Und es ist auch immer wieder einmal ein Möbel oder eine Schreinerarbeit ausgezeichnet worden. Doch mit einer speziellen Auszeichnung haben wir die Chance, Höchstleistungen unserer Branche die verdiente Auszeichnung zuteil werden zu lassen.›

Der Zentralvorstand des VSSM sei klar der Auffassung, dass seine 2000 Schreinerbetriebe mit über 25000 Beschäftigten und etwa 3300 Lernenden ein grosses Schaufenster ihrer Leistungsfähigkeit und eine Plattform für ihre Kreativität verdient hätten. ‹Mit diesem Sonderpreis im Rahmen eines schweizweit beachteten Architekturpreises und der damit verbundenen Publizität wollen wir dies ermöglichen.› Jede der eingereichten Arbeiten, erst recht die Prämierten, werde bei denen, die sie sehen, Wünsche und Interesse wecken. ‹Genau das wollen wir mit unseren Arbeiten doch erreichen!›


Link www.prixlignum.ch