Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Globale Erwärmung macht Waldschädlinge aggressiver

Je mehr Dürreperioden ein Baum erlebt hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass er stirbt, wenn er von bestimmten Schädlingen heimgesucht wird. Zu diesem Befund kommt eine katalanisch-schweizerische Studie.

Population von Waldföhren in Katalonien mit einem Befall holzbohrender Käfer, erkennbar an der braunen Verfärbung.
Bild Luciana Jaime González


In den letzten Jahren hat die Zahl der Nadelbäume in Europa, die direkt oder indirekt durch Insektenbefall abgestorben sind, besorgniserregend zugenommen. Aus diesem Grund wurden in der vom CREAF (Centre de Recerca Ecològica i Aplicacions Forestals) und der Autonomen Universität Barcelona geleiteten Studie 130 Flächen in ganz Europa untersucht, die seit 2010 überwacht werden.

Den jüngsten Forschungsergebnissen zufolge hängt die Widerstandsfähigkeit eines Waldes gegen den Befall mit holzbohrenden Käfern fast ausschliesslich von der Trockenheit sowie deren Intensität und Dauer ab. Ausserdem sind die Auswirkungen kumulativ: Wälder haben ein ‹Gedächtnis›, und je mehr Dürreperioden in ihrer Geschichte vorkommen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie von Insekten befallen werden.

Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Schädlinge in Mittel-, Nord- und Südosteuropa immer aggressiver werden und mehr Wälder befallen. Besonders problematisch sind die Käferarten, die mehr als einen Lebenszyklus pro Jahr durchlaufen, die sogenannten Multivoltinen. Sie nutzen die steigenden Temperaturen, um sich immer öfter pro Jahr fortzupflanzen.


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