Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Frühlings-Holzbulletin der Lignum gilt öffentlichen Bauten

Das Ende März erscheinende Lignum-Holzbulletin 134/2020 stellt aktuelle Bauten der öffentlichen Hand vor. Im Rampenlicht stehen das Verwaltungsgebäude der Kantonspolizei Freiburg in Granges-Paccot, das Landwirtschaftliche Bildungszentrum Salez im St. Galler Rheintal, das Stapferhaus in Lenzburg, das Sportzentrum Heuried in Zürich sowie das Parlamentsgebäude des Kantons Waadt in Lausanne.

Lignum-Holzbulletin 134/2020 – Öffentliche Bauten
32 Seiten A4, vierfarbig
Inhalt:
- Verwaltungsgebäude Kantonspolizei Freiburg, Granges-Paccot
- Landwirtschaftliches Bildungszentrum, Salez
- Stapferhaus, Lenzburg
- Sportzentrum Heuried, Zürich
- Parlamentsgebäude Kanton Waadt, Lausanne
Lignum-Mitglieder erhalten das Holzbulletin viermal jährlich automatisch und kostenlos per Post. Die Bautendokumentation der Lignum kann man unabhängig von einer Mitgliedschaft abonnieren. Holzbulletin-Hefte können auch einzeln bezogen werden.
Die Ausgabe 134/2020 ‹Öffentliche Bauten› ist ab Anfang April im Lignum-Shop bestellbar.

 

 

Kantone und Gemeinden entscheiden sich bei eigenen Bauten vermehrt für Holz. Dabei sind es längst nicht mehr nur Werkhöfe, Kindergärten oder Schulhäuser, welche die öffentliche Hand in Holz realisiert. Das zeigt ein Blick auf das aktuelle Baugeschehen. So entsteht in Biel aktuell der Campus Biel der Berner Fachhochschule, der bis auf die Untergeschosse und einzelne Bereiche im Erd- und Obergeschoss mehrheitlich in Holz geplant ist.

 

Ebenso wurden Bauten für temporäre Nutzungen wie beispielsweise die neue Kantonsschule in Uetikon am See oder das Bundesasylzentrum in der Stadt Zürich in Holzmodulbauweise erstellt. Ein (vorläufig) ebenfalls zeitlich beschränktes, aber dafür nicht weniger überzeugendes Beispiel der Anwendung von Holz für öffentliche Bauten ist der Konzertraum der Tonhalle Zürich auf dem Maag-Areal: Eine Box-in-Box aus Holz bildet einen schlichten, aber edlen Rahmen für die Musik.

 

Parkhäuser und Fussballstadien

 

Dazu kommen zahlreiche Projekte für Pflegeheime oder Alterszentren, die bereits realisiert oder in Entwicklung respektive im Bau sind: Das 2019 fertiggestellte Generationenhaus in Bad Zurzach und das geplante Alterszentrum in Alpnach stehen exemplarisch dafür. Selbst Parkhäuser oder Fussballstadien lassen sich heute in Holz realisieren, wie aktuelle Beispiele aus dem Ausland zeigen.

 

So planen JAJA Architects in Aarhus das erste dänische Parkhaus, das, ergänzt mit einem urbanen Wald, als städtischer Treffpunkt einen Beitrag leisten soll zur Erreichung der Klimaneutralität Dänemarks bis 2050. Und auch der Entwurf von Zaha Hadid Architects für das Stadion des britischen Fussballclubs Forest Green Rovers ist ein Holzbau, was weltweit einmalig ist.

 

So zügig wie nachhaltig gebaut

 

Für den Baustoff Holz sprechen aus Sicht öffentlicher Bauherrschaften also vielfältige Gründe. Eine wichtige Motivation für das Bauen öffentlicher Gebäude mit Holz sind die nachhaltige Bauweise und Zeitersparnis dank Vorfertigung. Wird Schweizer Holz eingesetzt, kommen weitere dazu: geringere CO2-Emissionen aufgrund kürzerer Transporte sowie die nachhaltige Waldbewirtschaftung.

 

Beispiel dafür ist der 2016 von der Krienser Gemeinde realisierte Werkhof mit Feuerwehrdepot Eichenspes: Hier sind insgesamt 1347 m3 Schweizer Holz verbaut worden, was rund 85% der Gesamtholzmenge entspricht. Mit dem revidierten Beschaffungsrecht wird die Anwendung des nachhaltigen Baustoffs auf allen Ebenen des Gemeinwesens weiter Aufwind erhalten, denn dieses bringt eine Wende vom Preis- zum Qualitätswettbewerb, indem neu nicht mehr das wirtschaftlich günstigste, sondern das ‹vorteilhafteste› Angebot den Zuschlag erhält.

 

Beliebt: Holz für Bildungsbauten

 

Bei Schulbauten hat Holz in der Schweiz bereits jetzt die Nase vorn. Rund ein Viertel der Projekte für Neubauten im Marktsegment Unterricht und Bildung wurden im Jahr 2017 mit einer Tragkonstruktion in Holz bewilligt. Betrachtet man Kindergärten und Kinderhorte gesondert, wird die Sachlage noch deutlicher: Jährlich werden rund 100 neue Gebäude in dieser Kategorie bewilligt, rund 40% davon werden mit einer Tragkonstruktion in Holz geplant und der gleiche Anteil mit Fassaden ganz oder teilweise in Holz.

 

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Holz ist ein Material, das Kindern nahe liegt. Oft sind Gemeinden zudem als Besteller auch Waldbesitzer. Mit der Verwendung von regionalem Holz sorgen sie für Wertschöpfung vor Ort und erhalten einen nachhaltigen Bau. Ein gutes Raumklima und die Flexibilität des Materials für freie Formen sind weitere Pluspunkte.

 

Breites Spektrum an Bauaufgaben

 

Dass sich das Material auch für Tragwerke mit grossen Spannweiten und Vielfalt in der Formensprache eignet, beweist das Zürcher Sportzentrum Heuried, das wir Ihnen in dieser Ausgabe des Holzbulletins vorstellen. Daneben finden Sie in der Frühjahrsausgabe 2020 einen unkonventionellen Museumsbau, ein landwirtschaftliches Bildungszentrum, die Ergänzung eines historischen Baus mit einer zeitgemässen Erweiterung mitten in der Altstadt von Lausanne und den Verwaltungsbau einer Kantonspolizei.

 

Diese Projekte zeigen das Spektrum möglicher Bauaufgaben der öffentlichen Hand und stehen stellvertretend für zahlreiche Objekte, welche Gemeinden, Städte und Kantone bereits in Holz realisiert und hoffentlich in noch grösserer Zahl realisieren werden. Und sie zeigen, dass in der Regel nicht nur das Material Holz, sondern auch der Einsatz von lokalen Ressourcen im Vordergrund steht, ebenso wie Fragen der Nachhaltigkeit: Die Mehrheit der hier vorgestellten Bauten setzt auf Schweizer Holz.

 


Jutta Glanzmann
Technische Kommunikation Lignum