Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Die Schweizer Wälder sind etwas Besonderes

Grosse Holzvorräte, der höchste Anteil an Schutzwald, aber auch hohe Schadstoffeinträge durch Luftverunreinigungen: Im europäischen Vergleich sind die Schweizer Wälder ziemlich speziell. Wie sich die hiesigen Wälder von denen der Nachbarstaaten unterscheiden, lässt sich im neuen Report ‹State of Europe’s Forests 2020› nachlesen.

Über 40% der Wälder in unsrem Land schützen gegen Naturgefahren.
Bild Werner Gerber

 

Herausgeber des Reports, der etwa alle fünf Jahre erscheint, ist die Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa (Forest Europe). Die Informationen zum Schweizer Wald stammen grösstenteils aus dem Schweizerischen Landesforstinventar (LFI), das die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL gemeinsam mit dem Bundesamt für Umwelt BAFU durchführt, sowie aus dem Programm ‹Langfristige Waldökosystem-Forschung›, das von der WSL durchgeführt und finanziert wird.

Interessant: Mit über 40% hat die Schweiz europaweit den höchsten Anteil an Schutzwald. Die hiesigen Wälder wachsen zu 85% natürlich nach; grosse Pflanzungen von Waldbäumen sind selten. Unsere Holzvorräte gehören mit 354 m3/ha an lebenden Bäumen zu den höchsten in Europa. Aber auch die Stickstoffeinträge über die Luft aus menschlichen Aktivitäten wie Treibstoffverbrennung, Industrie, Verkehr und Landwirtschaft gehören europaweit zu den höchsten. In der Südschweiz sind die Ozonwerte rekordverdächtig.

Die Waldfläche in Europa hat in den letzten 30 Jahren um 9% zugenommen. Mit 227 Mio. ha Wald ist mehr als ein Drittel der europäischen Landfläche bewaldet. Das Volumen des Holzes und das Gewicht des in der Biomasse der europäischen Wälder gespeicherten Kohlenstoffs sind in den letzten 30 Jahren um 50% gewachsen. Eindrücklich: Jedes Jahr binden die Wälder in Europa in ihrer Biomasse etwa 10% der Kohlendioxid-Emissionen.


Links Report ‹State of Europe’s Forests 2020› (PDF, 44.4 MB) | www.foresteurope.org | www.wsl.ch