Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Das Wohnen in der Stadt ist heute wieder gefragt

Nach den von Stadtflucht geprägten achtziger und neunziger Jahren erleben die Schweizer Städte in den letzten zwanzig Jahren eine regelrechte Renaissance. Heute wohnen drei Viertel der Bevölkerung im urbanen Raum. Die ‹Statistik der Schweizer Städte› leuchtet ihn mit aktuellen Zahlen aus.

Bild Michael Meuter, Zürich

 

Im Vergleich zum Rest der Schweiz unterscheidet sich die Altersstruktur im städtischen Raum nur minimal: 19% der Einwohnerinnen und Einwohner der 171 untersuchten Städte sind 19 Jahre oder jünger, 63% sind zwischen 20 und 64 Jahre alt, und 18% gehören der Gruppe der über 64-Jährigen an.

Unterschiede gibt es aber anderswo: So sind etwa 47% der städtischen Bevölkerung ledig (gegenüber 42% in der übrigen Schweiz), und 31% der Städterinnen und Städter haben eine ausländische Staatsangehörigkeit, während ausländische Personen ausserhalb der Städte nur 20% der Bevölkerung ausmachen. 


Über ein Drittel Mehrfamilienhäuser

Dass ein solcher Bevölkerungsmix möglich ist und auch möglich bleibt, hängt stark von der Ausgestaltung des Wohnungsmarkts ab. 2018 standen in den 171 untersuchten Schweizer Städten insgesamt 2,2 Mio. Wohnungen in 539767 städtischen Gebäuden mit Wohnnutzung bereit. Davon waren 46,8% Ein- und 35,6% Mehrfamilienhäuser.

Betrachtet man die Verteilung nach Gemeindegrössenklasse, zeigt sich, dass der Anteil Einfamilienhäuser mit der Abnahme der Gemeindegrösse zunimmt. Bei den Mehrfamilienhäusern verhält es sich gerade umgekehrt: Während die zehn grössten Städte einen durchschnittlichen Anteil von mehr als 43% aufweisen, liegt dieser bei den restlichen 161 Städten unter 33%.


Dreizimmerwohnungen dominieren 

Was die Grösse der Wohnungen anbelangt, dominieren in den meisten Gemeindegrössenklassen Dreizimmerwohnungen. In Städten mit weniger als 20000 Einwohnerinnen und Einwohnern sind hingegen Vierzimmerwohnungen leicht in der Überzahl. Grosse Wohnungen mit fünf und mehr Zimmern sind in den Grossstädten mit 9,8% am seltensten. Dagegen liegt ihr Anteil in den restlichen Grössenklassen bei 19%.

69% der städtischen Mieterinnen und Mieter wohnen in einer Drei- oder Vierzimmerwohnung. Demgegenüber verfügt die Mehrheit der Eigentümerinnen und Eigentümer in den Schweizer Städten (86,5%) über eine Wohnung mit vier oder mehr Zimmern. Von 2015 bis 2017 (kumuliert) waren 74% der bewohnten Wohnungen in den Schweizer Städten durch Mieterinnen und Mieter sowie Genossenschafterinnen und Genossenschafter belegt, während es sich bei 25% um Eigentümerwohnungen handelt.


Wichtiger gemeinnütziger Wohnungsbau

Die Städte setzen vermehrt auf den gemeinnützigen Wohnungsbau für sozial und wirtschaftlich benachteiligte Personen. Während Gebäude des gemeinnützigen Wohnungsbaus 1,3% des gesamtschweizerischen Wohngebäudebestands ausmachen, liegen die Grossstädte mit durchschnittlich 11,4% deutlich über dem Schweizer Durchschnitt.

In der Stadt Zürich sind 22,4% aller Dreizimmer- und 24,4% aller Vierzimmer-Wohnungen gemeinnützig gebaut. Aber auch kleinere Städte wie Urdorf und Birsfelden weisen mit je rund 15% einen beachtlichen Gesamtanteil gemeinnütziger Wohnungen aus. 


Link Statistik der Schweizer Städte 2021