Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Brünig-Forum 2024: Hasliberg ganz im Zeichen von Holz

Anfang März kamen die Zentralschweizer und Berner Wald- und Holzbranche im Hasliberg Congress zum Brünig-Forum zusammen. Es drehte sich um Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft; am Abend des ersten Tages stand ein ‹Kreislauf-Dinner› auf dem Programm. Am Freitag folgte der dichtgepackte Holztag, zu dem sich rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einfanden.

Bilder Jolanda Brunner, Lignum Holzwirtschaft Bern 

 

Grossrat Jürg Rothenbühler, Präsident der Lignum Bern, richtete zum Auftakt des ‹Kreislauf-Dinners› ein Grusswort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Stéphanie Berger, ehemals Miss Schweiz, später Comédienne und Moderatorin, heute Coach für Auftrittskompetenz, steuerte eine Keynote zum Thema Selbstwert bei. Martin Reichle, Initiant des Seminarzentrums Berglodge37 auf den Eggbergen, zeigte an diesem Beispiel aus 100% Schweizer Holz auf, wie gelebte Nachhaltigkeit funktioniert. Die Gäste genossen derweil ein klassisches Fünf-Gang-Menü.


Dichtes Programm am Holztag

Durch das Programm des Holztags führte wie tags zuvor schon Melanie Brunner, Geschäftsführerin der Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz. Janine Schweier von der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL ging der Frage auf den Grund, wie das Holzpotential der Voralpen und Alpen besser genutzt werden könnte. Susanne Arnold, Kreisforstmeisterin aus dem Kanton Uri, stellte den ‹Holzkreislauf Uri› vor und zeigte auf, wie damit im Urnerland das eigene Holz gefördert wird.

Eigens aus der Steiermark angereist war Christian Tippelreither, der einen Einblick in den dortigen Holzcluster gab. Reto Frei und Ingo Mayer von der Berner Fachhochschule in Biel erläuterten, wie die holzbasierte Bioökonomie neue Chancen für die Holzwertschöpfungskette liefert. Wie der intelligente stoffliche Einsatz von unternutzten Holzsortimenten funktionieren kann, erklärte Stefan Zöllig am Beispiel der Scrimber CSC AG. Ihm folgte zum Abschluss der Referate Peter Müller von ReduX Technologies AG. Sein Fokus lag auf der erneuerbaren Energie, womit sich der Kreis schloss.


Einigkeit und Differenzen auf dem Podium

Für Holz eröffnen sich mit dem Wandel zur Bioökonomie laufend neue Anwendungsmöglichkeiten. Wer bekommt in Zukunft wieviel vom kostbaren Rohstoff? Wird es dereinst nötig sein, dass der Staat regulierend eingreift? Reichen die Vorräte im Wald aus, wenn die Entwicklung weiter so stürmisch verläuft? Melanie Brunner moderierte dazu eine Podiumsdiskussion mit Janine Schweier (WSL), Andreas Keel (Holzenergie Schweiz), Peter Müller (ReduX) Stefan Zöllig (Scrimber) und Beat Zaugg, Präsident der Berner Waldbesitzer.

Fazit der Runde: Der Wald begrüsst eine stärkere Konkurrenz zugunsten besserer Preise für den lange unter seinem Wert verkauften Rohstoff Holz. Die Planer hingegen votieren dafür, im Sinne der Ressourceneffizienz so wenig Material wie möglich zu verbauen und es dann auch wiederzuverwenden. Auch aus Sicht der Holzenergieförderung stimmt der Ansatz, Holz womöglich zuerst stofflich, also etwa als Baustoff zu verwenden, bevor die energetische Verwertung kommt. Auch die kaskadische Nutzung schont Ressourcen.


Rege Diskussion in Workshops

Nach der Mittagspause verteilten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf elf Workshop-Posten, an denen sie sich persönlich einbringen, diskutieren und gruppenweise eigene Schlüsse ziehen konnten, die dem Plenum im Anschluss präsentiert wurden. Die Gäste verliessen den Tagungsort am Ende mit einem gefüllten Rucksack an neuem Wissen, an neuen Ideen, an Inspiration und bestenfalls an wertvollen neuen Kontakten.

Bis zum nächsten Brünig-Forum werden wieder zwei Jahre verstreichen. Die Lignum Bern wird 2026 die Organisation übernehmen. Die beiden an der Tagung beteiligten Regionalen Arbeitsgruppen der Lignum – die Lignum Bern und die Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz – wechseln sich in der Organisation ab, arbeiten im Vorfeld eng zusammen und realisieren mit der Berner Fachhochschule und der Hochschule Luzern als Projektpartnern das Forum für Holz und Wirtschaft.


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