Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Brandschutz zunehmend risikobasiert?

Die Brandschutzvorschriften 2026 sollen akzeptable Kosten-Nutzen-Verhältnisse von Brandschutzmassnahmen in begründeter und nachvollziehbarer Form bringen. Risikoorientierter Brandschutz spielt dafür eine wichtige Rolle. Mitte März vermittelt eine Fachtagung aktuelles Wissen dazu. Teil des Programms ist leistungsbasierter Brandschutz im Holzbau.

Bild Save AG

 

In der Schweiz werden heute etwa vier von fünf Gebäuden mit vordefinierten Brandschutzmassnahmen geplant und durch die Behörden bewilligt. Die aktuell gültigen Brandschutzvorschriften BSV 2015 berücksichtigen dabei bereits unterschiedliche Nutzerrisiken: Für diverse Gebäudetypen und deren Nutzungsformen sind massgeschneiderte Massnahmen für das Erreichen der Schutzziele gefordert. Die Brandschutzvorschriften lassen aber Lösungen mittels Nachweiserbringung und angewandter Ingenieurmethoden zu, die nicht nach Standardschema realisiert werden.

Wie findet der standardisierte Brandschutz in Kombination mit gleichwertigen, abweichenden Lösungen bereits heute Anwendung? Kostendruck, ein dynamisches Umfeld und viele massgebende Kriterien – zum Beispiel Bauart, Lage, Nutzung, Personenbelegung, Brandlasten, Gebäudegeometrie und viele mehr – lassen Bauprojekte komplex anmuten. Zielkonflikte im Brandschutz sind zudem keine Seltenheit. Um die Ziele der Bauherrschaft, die Schutzziele und grundsätzlich die Interessen aller am Bau und Projekten beteiligten Personen zu erfüllen, sind gesamtheitliche Lösungen im Brandschutz gefragt, die standard- und leistungsorientierte Methoden kombinieren.

Dazu informiert am 16. März eine Fachtagung der Save AG in Zürich. Zum Thema ‹Leistungsbasierter Brandschutz im Holzbau› referiert Dr. Reto Fahrni, MSc Bauingenieur ETHZ. Er geht unter anderem auf Hochhäuser, Robustheit im Brandfall, Einflussfaktoren für Selbstverlöschung und Einsturzrisiko, die Berücksichtigung von Sprinklern sowie den Stand der Forschung bei Berechnungsmodellen ein. Fahrni befasst sich beruflich mit brandtechnisch anspruchsvollen Holz-Hochbauten. Er forscht teilzeitlich an der ETH Zürich im Bereich Holz, Brandschutz und Risiko. Seine Dissertation galt der Normkalibrierung für Holz im Brandfall.


Link Tagung SAVE AG vom 16.3.2023