Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Bern: Kreislauffähiges Holz-Bürogebäude für die SBB

Die Schweizerischen Bundesbahnen konzentrieren ihre Bürostandorte im Raum Bern und errichten bis 2029 ein zusätzliches Bürogebäude am Standort Wankdorf. Das von Losinger Marazzi und Herzog & de Meuron entwickelte Projekt wird oberirdisch in reiner Holzbauweise erstellt. Die Konstruktion ist so konzipiert, dass sie in Zukunft demontiert und wiederverwendet werden kann.

Geplantes SBB-Bürogebäude in Bern-Wankdorf. Der Baubeginn ist auf Mitte 2026 angesetzt, die Inbetriebnahme auf Mitte 2029. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund CHF 86 Mio.
Visualisierung Herzog & de Meuron und Aron Lorincz Ateliers
 

Der Neubau ist Teil der Strategie ‹One SBB›, in deren Rahmen die Bürostandorte in der Region Bern am Standort Wankdorf zusammengeführt werden. Dies mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen den Geschäftsbereichen zu verbessern, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen und den veränderten Bedürfnissen der Mitarbeitenden, zum Beispiel nach kollaborativen Räumen, Rechnung zu tragen. Im Gegenzug werden die Standorte Ostermundigen und Wylerpark abgegeben.

Das Projekt für den Büroneubau in Bern Wankdorf wurde in einem Gesamtleistungswettbewerb ermittelt. Eine Jury aus externen Fachexperten, Vertretern der Bauherrschaft und der Stadt Bern hat im April das Siegerprojekt gekürt. Das schlüssigste Gesamtkonzept wurde von Losinger Marazzi, Herzog & de Meuron, holzprojekt und WMM Ingenieure eingereicht. Ihre Eingabe überzeugt laut Jury gleichermassen in den Bereichen architektonischer Ausdruck, Funktionalität, Ökologie, Ökonomie, Grün- und Freiraum.


Kleiner CO2-Fussabdruck – effizienter Betrieb

Der fünfgeschossige Neubau entsteht unmittelbar nördlich des SBB-Hauptsitzes zwischen der Hilfikerstrasse und der Schädelinstrasse und bietet rund 600 Arbeitsplätze. Die oberirdischen Geschosse werden in reiner Holzbauweise erstellt, wodurch das Projekt einen sehr geringen CO2-Fussabdruck aufweist. Die Holzkonstruktion folgt zudem dem Grundsatz des ‹Design for Disassembly›, ist also so konzipiert, dass sie in Zukunft demontiert und wiederverwendet werden kann.

Das Dach des Gebäudes wird für Fotovoltaik genutzt und bietet eine Terrasse. Die Fassaden werden ebenfalls zur Energiegewinnung genutzt und sind teilweise begrünt. Die Beheizung erfolgt mit erneuerbaren Energien, der sommerliche Wärmeschutz wird unter anderem durch Verschattung und Verdunstungskühlung erreicht, das entlang des Gebäudes verlaufende ‹Stadtmoor› als Wasserspeicher genutzt. Die Loggien und die Freiflächen im Innenhof sorgen für zusätzliche Qualität im Aussenraum.


Links sbb.ch | losinger-marazzi.ch