Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Berlin tauscht sich über das Bauen mit Holz im urbanen Raum aus

Mit 440 Teilnehmern bei der Premiere 2019 und 630 bei der zweiten Durchführung im vergangenen Jahr ist der Kongress ‹Bauen mit Holz im urbanen Raum› in Berlin sehr gut angenommen worden. Das Forum Holzbau rechnet für die dritte Ausgabe am 28. und 29. Juni in der deutschen Bundeshauptstadt mit einer ähnlich regen Beteiligung.

Das Mehrfamilienhaus ‹Walden 48› (Architektur: Scharabi Architekten in Arbeitsgemeinschaft mit Anne Raupach) mit über 40 Wohnungen ist das derzeitige Holzbau-Flaggschiff Berlins. Sechs Geschosse hoch und 60 m lang, ist das Massivholz-Wohngebäude der aktuell grösste Holzbau der deutschen Hauptstadt. Lediglich die Treppenhäuser wurden in Stahlbeton erstellt. Die mit 13 m Tiefe angelegten Wohneinheiten wurden durch Deckenspannweiten von 7,20 m ohne Stützen realisiert.
Bild Jan Bitter

 

Wichtig als politisches Zentrum der Bundesrepublik und als Schnittstelle von West und Ost, ist Berlin auch als Wohnort attraktiv, vor allem durch seine kulturelle Vielfalt und ein pulsierendes Stadtleben. Was die Zahl ihrer Bewohner betrifft, legt Deutschlands Hauptstadt deshalb jedes Jahr deutlich zu und hat entsprechend viel Baubedarf.

Laut Zahlen des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg hat der Bevölkerungsstand Berlins im November 2021 die Marke von 3,67 Mio. erreicht. Im direkten Umland auf Brandenburger Gebiet leben noch einmal rund 1,1 Mio. Menschen, Tendenz zunehmend. In der aktuellen Krise ist Berlin eine wichtige erste oder zweite Anlaufstelle für viele Vertriebene aus der Ukraine.


Tausend Stadtentwicklungs-Baustellen zur selben Zeit

Lange Zeit konnte man in Berlin vergleichsweise günstig wohnen, aber der Preisdruck durch Zuzug, Sanierung und Spekulation führt in angesagten Stadteilen zu Gentrifizierung, während andere Stadtteile zu überaltern drohen. Die Liste staatlicher und privater Bauaufgaben ist entsprechend lang.

Es fehlen zeitgemässe Gebäude für Bildung und Erziehung, es geht um zusätzlichen Wohnraum durch Aufstockungen (‹Bauen ohne Grundstück›), um die Nachverdichtung von Flächen und die Nutzung aufgelassener Industrie- und Infrastrukturbrachen für Zwecke des Wohnungsbaus (so etwa in Tegel). Dabei müssen die anstehenden Bauaufgaben gleichzeitig besser mit dem Schutz des Klimas in Einklang gebracht werden.


Herausforderungen durch Corona und Ukrainekrieg

Aktuelle Wirtschaftssanktionen, die Energie(preis)krise und die global andauernde Corona-Pandemie mit Störungen in den Lieferketten bringen für viele Bereiche des Wirtschaftslebens unerwartete Veränderungen und notwendige Anpassungen mit sich. Das sorgt für Informations- und Gesprächsbedarf.

Der Holzbaukongress von Ende Juni bietet sich als Diskussionsplattform im Bereich Bauen und Architektur an. Er findet erneut in den Räumen des MOA Mercure Hotels in Berlin-Moabit statt. Thematisch geht es um hochwertigen Holzbau, der in technischer und architektonischer Hinsicht seinem Anspruch gerecht wird.


Intelligente Konzepte für die Zukunft stärken

Aufgegriffen werden aber zum Beispiel auch die noch einmal aktuelleren Themen Kreislaufwirtschaft bei den Rohstoffen und effiziente Lösungen für die Sanierung der Hülle von Bestandsgebäuden. Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, hat ihre Teilnahme an der Abschlussdiskussion des Kongresses angekündigt.


Link www.forum-holzbau.com/DHK