Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Begrenzung für Fichte könnte Holznot weiter verschärfen

Die mangelnde Verfügbarkeit von Holz führt in Deutschland wie in der Schweiz zu Verwerfungen. Bauprojekte verzögern sich, und für die Wirtschaft wichtige Holzverpackungen und Paletten werden knapp. Die deutschen Rohholzverbraucher befürchten, dass das im März in unserem nördlichen Nachbarland beschlossene Moratorium für den Frischholzeinschlag von Fichte Öl ins Feuer giessen könnte.

Aufgrund des Forstschädenausgleichsgesetzes dürfen deutsche Forstbetriebe in diesem Jahr nur maximal 85% ihrer normalen Einschlagsmenge ernten. Tatsächlich betrage die Reduktion wegen des gewählten Referenzzeitraums aber sogar bis zu 30 oder 40% gegenüber den Vorjahren, so die deutsche Arbeitsgemeinschaft Rohholz AGR.

Das politische Instrument, eigentlich gedacht zur Beruhigung des Marktes und zur Stabilisierung der Preise, werde wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte wirksam, wenn viele Forstbetriebe ihre Quote ausgeschöpft hätten. Gleichzeitig zur hohen Marktnachfrage käme es dann zu einer künstlichen Verknappung des Rohstoffangebots. Die Folge wäre, dass sich die Lage auf dem Holzproduktmarkt weiter verschärft.

AGR-Präsident Leonhard Nossol schlägt vor, die Einschlagsbeschränkung schnellstmöglich aufzuheben. ‹2018 oder 2019, als sich die grossen Waldschäden abgezeichnet haben, hätte die Einschlagsbeschränkung vielleicht noch etwas gebracht. Nun greift der Staat zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt in den Markt ein: Forstbetriebe können trotz hoher Preise bald kein Fichtenholz mehr verkaufen, und der Industrie wird die Rohstoffversorgung abgeschnitten.›


Link www.ag-rohholz.de