Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Baselland will Velos über eine Holz-Hochbahn flitzen lassen

Vergangene Woche präsentierte die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion zusammen mit dem Bundesamt für Strassen ein Projekt für eine Velo-Schnellstrecke im Raum Pratteln-Römerstadt. Das Besondere daran: Die Trasse verläuft auf einer Holz-Hochbahn auf Stahlstützen.

So soll die Baselbieter Velohochbahn künftig aussehen. Sie soll etwa fünf Meter über dem Boden verlaufen, mit zwei Fahrspuren pro Richtung, von denen die linke als Schnellspur dienen soll. Unter dem rutschfesten Belag ist eine Belagsheizung eingebaut, so dass der Betrieb auch bei Eis und Schnee gewährleistet ist.
Bild urb-x.ch

 

E-Bikes boomen. Die pfeilschnellen Drahtesel, die im städtischen Raum zum Must-have geworden sind, ermöglichen ein komfortables und zügiges Vorwärtskommen über Distanzen von 5–30 Kilometern, wenn eine geeignete Infrastruktur für sie bereitsteht. Im europäischen Ausland haben sich dafür eigentliche Velobahnen als Lösung herauskristallisiert. Sie verbinden wichtige Ziele per Velo in kurzer Zeit – in etwa wie die Autobahnen für Motorfahrzeuge.

Darum soll nun geprüft werden, ob solche Velobahntrassen in die bestehenden Korridore der Nationalstrassen aufgenommen werden könnten. Dafür hat das Bundesamt für Strassen eine Linienführungsstudie für die Region Basel in Auftrag gegeben. Langfristig soll geklärt werden, wie sich das kantonale Radroutennetz mit einem übergeordneten Velobahnnetz verknüpfen lässt. Ziel ist, für die Velofahrerinnen und Velofahrer der Region ein hochwertiges Angebot zu schaffen, welches auch das bestehende Strassennetz entlastet.


Ambitionierter Zeitplan

Die Pilotstrecke in Baselland soll bis zum Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2022 in Pratteln den Betrieb aufnehmen und dessen Besuchern den Wert einer hochwertigen Infrastruktur für Velos zeigen. Der direkte Lückenschluss im Radroutennetz zwischen Pratteln und der Römerstadt drängt sich auf, da dort im Moment keine hochwertige Veloverbindung existiert. Mit lokalem Holz als Baustoff und dem Einsatz von Fotovoltaikmodulen in den Geländern für die Stromproduktion genügt das Projekt auch ökologischen Ansprüchen.

Herstellen wird die Holzelemente die in der Region verankerte Firma Häring & Co AG mit Sitz in Eiken. Häring hat das Projekt zusammen mit Urb-X ausgearbeitet, einem Start-Up, das über das europaweite Patent für die Velohochbahn verfügt. Der Baselbieter Regierungsrat wird dem Landrat im vierten Quartal dieses Jahres eine Vorlage zur Realisierung des Projekts unterbreiten. Die Zustimmung des Parlaments vorausgesetzt, soll von Mitte 2021 bis Mitte 2022 gebaut werden.


Links www.bl.ch | www.haring.ch | https://urb-x.ch