Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Baden-Württemberg gründet Laubholz-Technikum

Am Standort der ehemaligen Papierfabrik Scheufelen in Lenningen führt künftig ein neues Technikum die Spitzenforschung auf Laubholzbasis zusammen. Damit will das Land Baden-Württemberg seine Stellung als bundesweiter Vorreiter beim Bauen mit Holz im Dienste der Klimapolitik weiter festigen.

Bild Michael Meuter, Zürich

 

‹Wir werden im Lenninger Tal einen Forschungscampus errichten, der klimafreundliche Materialien aus Laubholz entwickelt, die beispielweise erdölbasierte Kunststoffe ersetzen können. Zusammen mit den zahlreichen Forschungseinrichtungen und Unternehmen soll in der Region ein 'wood based valley' entstehen›, erklärte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, bei der Gründung des neuen Technikums am 31. März.

‹Unser Projekt fördert die nachhaltige Bewirtschaftung klimatoleranter Laubbaumarten und trägt damit wesentlich zur ökologischen Stabilität unserer Wälder bei. Es eröffnet mit neuen Verfahren und Anwendungsmöglichkeit die Bereitstellung nachhaltiger Produkte für eine moderne Gesellschaft. Das ist ein Meilenstein in unserer Klimapolitik›, betonte der Minister. Das entstehende Technikum Laubholz kooperiere mit allen bedeutenden Einrichtungen der Spitzenforschung wie auch mit wichtigen Partnern aus Industrie und Maschinenbau.


Europaweite Vernetzung

Im Rahmen einer breit angelegten Studie habe Baden-Württemberg die wichtigsten europäischen Einrichtungen der holzbasierten Forschung in die Konzeption des Technikums eingebunden. Acht Forschungsfelder eigneten sich besonders zur technologischen Weiterentwicklung und in der Konzentration an einem neuen Technologiestandort. Dazu gehörten beispielsweise die Entwicklung von holzbasierten Textilfasern oder von Biotensiden für Waschmittel.

Aus verschiedensten Forschungsergebnissen der Hochschulen und Institute im Land sollen in Lenningen rasch industriereife Produkte aus Laubholzfasern entstehen. Zu den ersten Produkten sollen holzbasierte Karbonfasern für den Leichtbau und die klimaneutrale Mobilität gehören, aber auch nachwachsende Verpackungen insbesondere für Lebensmittel, die heute noch auf der Basis von Erdöl ein weltweites Plastikproblem für die Umwelt darstellen.


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