Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Auszeichnung für die besten neuen Holzprojekte in Deutschland

Der Herbst ist Erntesaison – auch für Medaillen. Nicht nur die Schweiz hat Ende September ihre Besten in Holz gekürt, sondern auch unser nördlicher Nachbar. Der Deutsche Holzbaupreis gilt in der Bundesrepublik als wichtigste Auszeichnung für Gebäude aus Holz. Vier Projekte – ein Neubau, zwei Gebäude der Kategorie Bauen im Bestand und ein Konzept – holen sich diesmal einen Preis.

Die Preisverleihung des Deutschen Holzbaupreises 2021 fand im Rahmen des LIGNA.Innovation Network statt, des digitalen Formats für die internationale holzbe- und -verarbeitende Industrie. Das Tableau zeigt die vier Gewinner. Im Uhrzeigersinn von oben nach unten: Hotel in Ludwigsburg (Architektur VON M GmbH, Stuttgart; Bild Brigida González), Berlin Metropolitan School in Berlin (Architektur Sauerbruch Hutton, Berlin; Bild Jan Bitter), Wiederaufbau der Kirche St. Martha in Nürnberg (Architektur Florian Nagler Architekten GmbH, München; Bild Sebastian Schels), ökologische Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park in München (Konzept: Ruhr-Universität Bochum, Ressourceneffizientes Bauen, Prof. Dr.-Ing. Annette Hafner; Bild Peter Villain). Ins Tableau klicken, um zum Katalog des Preises zu gelangen (PDF, 14.6 MB).
 

Zu den ausgezeichneten Projekten zählen im Neubau das Hotel Bauhofstrasse in Ludwigsburg, beim Bauen im Bestand der Wiederaufbau der St.-Martha-Kirche in Nürnberg und die Erweiterung der Metropolitan School in Berlin. Dazu tritt eine Auszeichnung für das Konzept der Ökologischen Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park in München, die grösste zusammenhängende Holzbausiedlung in Deutschland. Geehrt werden gleichermassen Bauherren, Architekten, Tragwerksplaner und Holzbaubetriebe als Urheber der ausgezeichneten Beiträge.

Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat, betonte in ihrem Grusswort zur Preisverleihung die Chancen des Holzbaus: ‹Auf der Suche nach Lösungen, die Klimaschutz und Ressourcenschonung mit dem Bedarf an Gebäuden zum Wohnen, Leben und Arbeiten nachhaltig in Einklang bringen, leistet der Baustoff Holz einen bedeutenden Beitrag. Die ausgezeichneten Arbeiten zeigen eindrucksvoll das Potential und die grosse Bandbreite der Möglichkeiten des Holzbaus. Sie unterstreichen die vielseitige Verwendbarkeit des Baustoffes Holz und geben Anreize für zukünftige Entwicklungen.›


260 Projekteinreichungen

Ins selbe Horn stiess Peter Aicher: ‹Der Deutsche Holzbaupreis dokumentiert die enorme Weiterentwicklung des Holzbaus und der Holzbauarchitektur in den vergangenen zwei Jahrzehnten›, betonte der Vorsitzende von Holzbau Deutschland. ‹Aktuell stehen immer häufiger Lösungen für ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen im Fokus der eingereichten Projekte. Aber auch innovative Beispiele für die innerstädtische Nachverdichtung und das Bauen im Bestand nehmen deutlich mehr Raum ein als vor achtzehn Jahren.› 2003 wurde der Preis erstmals verliehen; die diesjährige Ausgabe ist die zehnte im Zweijahresrhythmus.

In diesem Jahr hatte die Fachjury beim Deutschen Holzbaupreis unter Leitung von Andreas Krawczyk 260 Arbeiten zu bewerten, die von anspruchsvollen Neubauten über erfinderische Gebäudesanierungen bis zu neuen Entwicklungen auf dem Produktsektor reichten. Auffallend war, dass erstmals eine nennenswerte Gruppe von Einreichungen die Etablierung des mehrgeschossigen Holzbaus belegt. Die Jury zeichnete nach zweitägiger Sitzung vier Projekte mit dem Deutschen Holzbaupreis aus und sprach acht weiteren Bauwerken Anerkennungen zu.


Hochschulpreis Holzbau

Bereits zum 4. Mal wurde dieses Jahr der Hochschulpreis Holzbau an Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens vergeben. Zwei erste Preise erhielt die TU München für das Neubau-Projekt ‹Hopfengut No 20› und für die Innovation ‹Timber Earth Slab›, das die Leistungsfähigkeit eines lehmummantelten Holztragwerks im hybriden Holzhochhaus auslotet.

Der dritte Preis ging an die HTWG Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung für das Neubau-Projekt ‹Sportbrücke›. Mit einer Anerkennung wurde die Börse für den Handel von Restmaterialien und Abfallstoffen ‹Waste.Less› der TH Mittelhessen gewürdigt. Insgesamt hatte die Jury 63 eingereichte Arbeiten von 39 Lehrstühlen an deutschen Universitäten zu begutachten.


Links www.deutscher-holzbaupreis.de