Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Armasuisse wegen Holzbeschaffung in der Kritik

Derzeit läuft eine öffentliche Ausschreibung von armasuisse zur Beschaffung von Holzschnitzeln für Holzenergieanlagen in militärischen Bauten. Die Waldwirtschaft hat keine Freude daran: Sie moniert, hiesiges Holz werde dabei klar benachteiligt. Wie steht es um das Ressourcenbewusstsein der Schweizer Armee beim Thema Wald und Holz?

Bild Holzenergie Schweiz

 

Ständerat Daniel Fässler (CVP/AI), Präsident von WaldSchweiz, hat am 16. Juni eine Interpellation eingereicht, die den Bund an seine eigenen Aussagen zur Nutzung von hiesigem Holz erinnert. Die Waldpolitik 2020 setzt das Ziel, das nachhaltig nutzbare Holznutzungspotential im Schweizer Wald auszuschöpfen. Davon ist die Schweiz bekanntlich nach wie vor weit entfernt. Bei der Beratung des 2016 revidierten Waldgesetzes sicherte der Bundesrat aber auch zu, dass der Bund künftig aktiv Schweizer Holz fördern werde, auch wenn im Gesetz mit Blick auf das WTO-Recht nur von ‹nachhaltig produziertem Holz› die Rede sein dürfe. Aus Sicht des Interpellanten ist davon bei der laufenden armasuisse-Ausschreibung für Holzschnitzel nicht viel zu spüren.

Zu Beginn der Ausschreibung, so Fässler, sei man von 24 Standorten und einer gesamten Liefermenge von rund 220000 m3 ausgegangen. Nach einer Berichtigung vom 12. Juni 2020 betrifft die Ausschreibung noch 17 Standorte bzw. total 167636 m3. ‹Die Standorte wurden in fünf Lose zusammengefasst und nicht getrennt ausgeschrieben. Aus diesem Grund erfolgt die Ausschreibung international. Mit der Bildung von fünf grossen Losen und der internationalen Ausschreibung werden die Chancen lokaler und regionaler Schweizer Lieferanten geschmälert und grössere ausländische Unternehmen zu Konkurrenzofferten motiviert›, kritisiert Fässler.

Bei den Zuschlagskriterien werde der Preis mit 50% gewichtet, die Nachhaltigkeit nur mit 45%. ‹Störend dabei ist, dass beim Kriterium der Nachhaltigkeit die Verwendung von Schweizer Holz ungenügend honoriert wird. Das Versprechen des Bundes, in der Praxis konsequent den Einsatz von Schweizer Holz zu fördern, wird nicht eingehalten›, folgert Fässler. Ausgeblendet werde auch, dass in der Schweiz die Bereitstellung von Energieholz höhere Kosten verursache. Zudem sei es unterlassen worden, im Gegenzug die anfallenden Transportwege in einem Zuschlagskriterium konkret zu bewerten.


Link Ip Fässler 20.3626 Warum setzt armasuisse die Waldpolitik des Bundes nicht konsequent um?