50 Jahre Ruhe
Sewenseeli mit kleinem und grossem Fürstein auf der Grenze zwischen Luzern und Obwalden. Das gesamte Reservat befindet sich auf dem Areal des Schiessplatzes Glaubenberg. Das Gebiet ist im Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft und wird durch die armasuisse Immobilien verwaltet. Der Vertrag für das Naturwaldreservat wurde mit den Kantonen Luzern und Obwalden auf eine Dauer von 50 Jahren abgeschlossen.
Bild Kanton Luzern
Das neue Naturwaldreservat Glaubenberg-Fürstein ist etwa so gross wie der Sarnersee und damit eines der grössten in der Zentralschweiz. Es bietet seltenen Moor- und Waldgesellschaften, Tieren und Pflanzen Platz. Im Torfmoos-Bergföhrenwald kommen bedrohte Arten wie Raufusshühner oder eine äusserst seltene Flechtenart (Calicium denigratum) vor.
Um grössere Störungen zu vermeiden, ist auf der Obwaldner Seite bereits vor sieben Jahren eine Wildruhezone eingerichtet worden. Diese beschränkt die Zugänglichkeit zwischen 1. Dezember und 15. Juli im Gebiet Rossalp–Gerlisalp–Gemsgrube. Ansonsten ist das Gebiet für Besucherinnen und Besucher weiterhin frei zugänglich.
Eigentumsverhältnisse hüben und drüben grundverschieden
Die Realisierung von Waldreservaten ist Teil der Waldpolitik 2020 des Bundes. Diese gibt als Ziel vor, dass 10% des Schweizer Waldes als Reservate auszuscheiden sind. Von den 40000 ha Luzerner Wald sind heute 5% als Waldreservate vertraglich gesichert. In Obwalden sind es 9% von insgesamt 20000 ha.
Im Kanton Luzern mit seinem stark parzellierten und kleinflächigen Privatwald ist die Umsetzung von Reservatsprojekten in der Regel schwieriger als beim überwiegend öffentlichen Waldeigentum. In Obwalden gehören knapp 87% des Waldes öffentlich-rechtlichen Körperschaften. Dies vereinfacht die Umsetzung von Reservaten.