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Daniel Fässler wird Präsident von WaldSchweiz

Die Delegiertenversammlung von WaldSchweiz wählte am letzten Freitag den Appenzeller Nationalrat und Landammann Daniel Fässler einstimmig zum künftigen Präsidenten. Er tritt sein Amt im Juli 2017 an. Bis dahin wird der Verband weiterhin von alt Nationalrat Max Binder präsidiert.

 

Für Schweizer Wald und Schweizer Holz

Alt Nationalrat Max Binder (rechts), der noch bis nächsten Sommer Präsident von WaldSchweiz bleibt, und Nationalrat Daniel Fässler (links), designierter Präsident ab Juli 2017, vertreten die Sache der Waldeigentümer in der Politik.

Bild WaldSchweiz/Douard

 

 

Daniel Fässler zeigte sich über seine Wahl hocherfreut: ‹Ich stelle mich mit Herzblut für dieses Amt zur Verfügung, weil ich mich seit Kindsbeinen für Wald und Holz interessiere. Ich bin selber Waldeigentümer und in einem Sägereibetrieb aufgewachsen; ich bin ein überzeugter Anhänger der wirtschaftlichen Komponente des Waldes. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir unseren Wald trotz aller widrigen Umstände auch in Zukunft nachhaltig pflegen können.›

 

Warum der Brexit auch die Schweizer Förster betrifft

 

An der Delegiertenversammlung von WaldSchweiz gab natürlich das Ereignis des Vortages zu reden: Der Entschluss der Briten, der EU den Rücken zu kehren. Denn die mit dem Brexit verbundenen Auswirkungen auf die Währungen Euro und Pfund dürften, wenn sie länger anhalten, auch die hiesige Wald- und Holzwirtschaft treffen und die den Wirtschaftszweig noch stärker belasten als bisher.

 

Bereits seit Jahren ist die Branche im Krebsgang wegen des harten Frankens, besonders seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im vergangenen Jahr. Im Ausland produziertes und verarbeitetes Holz geniesst gegenüber dem Schweizer Holz Konkurrenzvorteile: tieferes Lohnniveau, je nach Gesetzen und Relief rationellere Ernte, günstigere Transporte, grosse Verarbeitungswerke; die Währungsunterschiede kommen noch hinzu.

 

Gegendruck aufbauen – und Diversifikation suchen

 

Es steht zu befürchten, dass nun die Holzimporte weiter zunehmen, während die Schweizer Förster auf ihrem Holz sitzenbleiben und auf Einnahmen verzichten müssen. Wenn in der Folge weniger geholzt wird, könnten ganze Waldgebiete überaltern. Sollen die rund 5000 Arbeitsplätze in der Schweizer Forstwirtschaft längerfristig erhalten bleiben, gilt es, weiterhin Druck zu machen, damit bevorzugt Schweizer Holz verwendet wird.

 

Die Waldeigentümer appellieren deshalb an alle öffentlichen und privaten Bauherren, Konsumentinnen und Konsumenten, Schweizer Holz zu verlangen, damit die heimische Waldwirtschaft vital und der Wald fit erhalten werden. Ausserdem sind sie aber auch bestrebt, andere Waldleistungen wie etwa für die Erholung, das Klima oder den Naturschutz künftig besser zu vermarkten.


Sorgen mit der Buche

 

Ein Sorgenkind auf dem Holzmarkt ist die Buche, immerhin die zweithäufigste Baumart der Schweiz. Ihr robustes Holz hat interessante Eigenschaften, wird aber beim Bauen neben dem Fichtenholz noch kaum verwendet, sondern meist nur verheizt. Das möchten nun einige Nordwestschweizer Waldeigentümerverbände ändern. Sie planen ein Werk zur Herstellung hochwertiger Buchen-Bauelemente im Jura.

 

Der Antrag, dass der nationale Dachverband den Aufbau dieses Werks mit namhaften finanziellen Mitteln unterstützen solle, führte zu lebhaften Grundsatzdiskussionen. Die Verbandsführung empfahl das Ansinnen zur Ablehnung: Der nationale Verband hat sich bisher nie direkt am privatwirtschaftlichen Holzmarktgeschehen beteiligt; er will die knapper werdenden Mittel für die klassischen Verbandsaufgaben einsetzen.

 

Am Ende beschloss eine knappe Mehrheit der Delegierten, dem Antrag zuzustimmen. Somit hat die Verbandsführung nun den Auftrag, die Verbandsstrategie zu überarbeiten und eine Statutenanpassung vorzubereiten. Nur wenn diese angenommen wird, kann tatsächlich eine finanzielle Unterstützung des Buchenholz-Projektes erfolgen.

 


Link www.waldschweiz.ch