Hochbauindex im 2. Quartal 2016
1. Quartal 1996 = 100, saisonbereinigt, nominal, Punkte = Trenderwartung
Grafik Credit Suisse AG/SBV
Die Hochbaukomponente des Bauindex büsst im Vorjahresvergleich zwar noch 2,2% ein, setzt jedoch den Trend in Richtung einer Stabilisierung fort. Positive Impulse gehen dabei verstärkt vom öffentlichen Hochbau aus (+29,6%), der unter anderem von mehreren grösseren Spitalprojekten profitiert. Weiterhin auf dem Erholungspfad befindet sich auch der Wohnungsbau, der nur noch 1,8% unter dem Vorjahresquartal liegt. Weiterhin rückläufig ist hingegen der Wirtschaftsbau, dessen Nachfrage langfristig von verschiedenen strukturellen Trends wie Digitalisierung und Offshoring beeinträchtigt wird.
Schwach bleibt die Bautätigkeit in den Tourismusregionen. In den Gemeinden, die dem Zweitwohnungsgesetz unterstehen, hat die geplante Bautätigkeit, gemessen an den baubewilligten Wohnungen, den tiefsten Stand seit über zwölf Jahren erreicht. Konkurse bleiben jedoch bisher die Ausnahme; die Mehrheit der Unternehmen kommt mit einer geografischen Verlagerung der Geschäftstätigkeit und Stellenabbau über die Runden.
Ausbau muss auf Aufhellung warten
Das Zwischentief in der Baukonjunktur vom vergangenen Jahr verschiebt sich immer stärker hin zum Ausbaugewerbe (–2,6% zum Vorquartal), das rund zwei Drittel der Gesamtbeschäftigung des Baugewerbes generiert. Der Ausbauindex schätzt die Umsätze im Ausbaugewerbe im aktuellen Quartal und folgt dem Hochbauindex mit einer Verzögerung von zwei bis vier Quartalen. Im zweiten Quartal 2016 liegt der Ausbauindex 2,6% unter dem Vorquartal und 8,7% unter dem Vorjahresquartal.
Die markante Abschwächung der Umsätze des Bauhauptgewerbes in den Jahren 2014–2015 hinterlässt folglich zunehmend auch im Ausbaugewerbe deutliche Spuren. In der zweiten Jahreshälfte dürfte aus Sicht der Index-Herausgeber Credit Suisse und Baumeisterverband jedoch aufgrund der Stabilisierung der Hochbaukonjunktur auch beim Geschäftsgang des Ausbaugewerbes allmählich eine Bodenbildung einsetzen.
Link Bauindex 2. Quartal 2016 (PDF, 1.73 MB)