Zweiter Anlauf für Klanghaus Toggenburg

Das geplante Klanghaus Toggenburg soll den Kursort Seegüetli oberhalb von Unterwasser am Schwendisee ersetzen. Das Raumprogramm umfasst vier akustisch aussergewöhnliche Klangräume, die wie ein Instrument gestimmt werden können. Das Gebäude ist als Holzkonstruktion geplant. Dafür soll nachhaltig produziertes und vorzugsweise im Toggenburg geschlagenes Holz verwendet werden. Die Fassade wird vollständig mit Holzschindeln aus heimischer Fichte und Lärche eingekleidet.
Visualisierung: nightnurse images, Zürich
Die erste Vorlage zum Bau des Klanghauses Toggenburg erreichte im März 2016 in der Schlussabstimmung des Kantonsrates das erforderliche qualifizierte Mehr nicht (Lignum Journal online vom 13.4.2016). Die Regierung räumte in der Folge einer regionalen Task Force die Möglichkeit ein, das Projekt zu überarbeiten, ohne die umfangreichen Genehmigungsprozesse zu wiederholen.
In der Task Force vertreten sind die Stiftung Klangwelt Toggenburg, die Region Toggenburg, die Gemeinde Wildhaus-Alt St.Johann, Toggenburg Tourismus sowie die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Chur. Die Regierung hat die überarbeitete Botschaft nun zuhanden des Kantonsrates verabschiedet. Das Parlament berät die Vorlage im November 2018 und im Februar 2019. Genehmigt der Kantonsrat die Vorlage, werden die Stimmberechtigten voraussichtlich am 30. Juni 2019 darüber abstimmen.
Neues Finanzierungsmodell entlastet Kanton
Das überarbeitete Finanzierungskonzept setzt an den Bau- und Betriebskosten an. So werden die Gesamtkosten für das Bauprojekt um CHF 1 Mio. auf CHF 23,3 Mio. gesenkt. Zudem steuert die Stiftung Klangwelt Toggenburg CHF 1 Mio. zu den Baukosten bei, so dass für den Kanton Kosten von CHF 22,3 Mio. verbleiben. Gegenüber der ersten Vorlage bedeutet dies für den Kanton einen grösseren, aber einmaligen Kreditbedarf.
Im Gegenzug wird neu die Stiftung Klangwelt Toggenburg das Haus auf eigene Kosten betreiben. Finanzielle Basis sind rund CHF 6,3 Mio. von privaten Dritten, wovon CHF 2,25 Mio. aus dem Toggenburg stammen. CHF 5,3 Mio. werden in einen Fonds eingelegt, der zur Deckung von Betriebsdefiziten verwendet werden kann. Die Stiftung übernimmt damit die vollständige Verantwortung für den Betrieb und das betriebliche Risiko.
Erweitertes und regional abgestütztes Angebot
Die Task Force hat auch das Betriebskonzept überarbeitet. Das neue Konzept ist auf die gesamte Schwendi-Region ausgerichtet, und das Klanghaus wird Teil des neuen Gesamtkonzepts ‹KlangSchwendi›. Daran beteiligen sich verschiedene Akteure in der Region.
Mit im Boot sind die Klangwelt Toggenburg, Tourismus Toggenburg sowie Partner aus der Hotellerie und Gastronomie. Mit dem neuen Konzept erweitert die Task Force auch das Angebot des Klanghauses. Neu soll es nicht nur Musikgruppen, sondern auch Firmen und Gruppenanlässen offenstehen und als Veranstaltungsort genutzt werden.
Links www.sg.ch | www.klanghaustoggenburg.ch