Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Zürcher Sportzentrum Heuried setzt auf Holz von hier

Vergangenes Wochenende gab es in der Stadt Zürich eine Auszeichnung mit dem ‹Herkunftszeichen Schweizer Holz› für einen prominenten Neubau: das Sportzentrum Heuried mit gedeckter Eishalle. Die Eissporthalle mit Ausseneisfläche wird Ende Monat eröffnet.

Neubau Eissporthalle Heuried, Zürich, 2017
Bauherrschaft: Immobilien Stadt Zürich und Grün Stadt Zürich, vertreten durch Stadt Zürich, Amt für Hochbauten
Architektur: EM2N Architekten AG, Zürich
Holzbauingenieure: Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau AG, Rain
Holzbau: Zaugg AG Rohrbach, Rohrbach
Bilder Michael Meuter, Zürich/LIGNUM
Oben: Das niedrige gehaltene, aber ausladende Sportzentrum bringt eine zuvor kaum vorstellbare Weite ins Heuried-Areal. Der Bau verbindet die zwei gegensätzlichen Hauptnutzungen Bad und Eislauf mit derselben Eleganz in der Horizontalen wie in der Vertikalen. Mitte: Eishalle von aussen und von innen. Die imposanten Holzbinder prägen die Anmutung im Inneren. Unten: Pirmin Jung, Präsident von ProHolz Lignum Luzern (rechts), überbrachte als Fachpartner des ‹Herkunftszeichens Schweizer Holz› die Auszeichnung Wiebke Rösler (links) als Vertreterin der Bauherrschaft Stadt Zürich. In der Mitte Martin Hügli (Zaugg Rohrbach).

 

Im Neubau des Sportzentrums Heuried mit gedeckter Eishalle, Restaurant und Garderoben sind 951 m3 Holz verbaut worden. Fast 89% davon kamen aus dem Schweizer Wald und sind in der Schweiz verarbeitet worden. Nur bei Holzwerkstoffprodukten, die in Schweizer Holz nicht erhältlich sind, musste auf Importware zurückgegriffen werden. Dafür ist das Gebäude am 16. September mit dem ‹Herkunftszeichen Schweizer Holz› ausgezeichnet worden. Bedingung dafür sind mindestens 80% Schweizer Holz.

 

Die Auszeichnung überbrachte Pirmin Jung, Präsident von ProHolz Lignum Luzern. Im Namen der Wald- und Holzwirtschaft bedankte er sich bei der Bauherrschaft für deren vorbildliches Engagement zugunsten von Schweizer Holz. Eine offizielle HSH-Plakette im Eingangsbereich des Gebäudes zeugt künftig von der Auszeichnung und wird die Besucher auf die ‹inneren Werte› des Baus hinweisen.

 

Folgende Unternehmen, die am Bau beteiligt waren, sind berechtigt, das HSH-Label zu nutzen: Zaugg AG Rohrbach, Rohrbach (Holzbauunternehmen), Pirmin Jung Ingenieure AG, Rain (Fachpartner) sowie die Lieferanten August Brühwiler AG, Balterswil, Ammon & Cie AG, Huttwil, de Ligno AG, Zollbrück, Gebr. Küng AG, Willisau, Hüsser Holzleimbau AG, Bremgarten, sowie Schilliger Holz AG, Küssnacht.

 

Ersatz für Bau aus den sechziger Jahren

 

Das Sport- und Freizeitzentrum Heuried war 1964 als eine der ersten und grössten Freizeitanlagen der Stadt Zürich von den Architekten Hans Litz und Fritz Schwarz erbaut worden. Mit einem innovativen Konzept wurde ein Zentrum für Sport, Erholung und Freizeit geschaffen. Die Anlage bestand damals aus einem Freibad, einer offenen Kunsteisbahn, Fussball- und Tennisplätzen sowie einem Gemeinschaftszentrum.

 

Die Bedürfnisse der Bevölkerung haben sich über die Jahre allerdings stark verändert, und die Anlage stiess betrieblich, gebäudetechnisch und baulich an ihre Grenzen. Schliesslich fehlte den Eissportvereinen auch eine ganzjährig nutzbare Trainingsmöglichkeit. Zusammen führte dies zum Entscheid, die bestehenden Garderoben und Technikanlagen des Freibadbetriebs zurückzubauen und an ihrer Stelle eine neue Eisporthalle zu errichten. Die Freibadanlage sollte instandgesetzt werden.

 

Aus dem 2012 durchgeführten Architekturwettbewerb gingen EM2N Architekten AG (Zürich), BBP Ingenieurbüro AG (Luzern) und Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG (Zürich) als Sieger hervor und wurden mit der Bearbeitung der Bauaufgabe beauftragt. Als Holzbauingenieur kam in der Folge die Pirmin Jung Ingenieure AG (Rain) ins Spiel; Zaugg Rohrbach (Rohrbach) wurde mit den Holzbauarbeiten betraut.

 

Holzbau-Wahrzeichen mitten in der Stadt

 

Der energieeffiziente Neubau der Eissporthalle mit dem imposanten Holzdach, das im Eingangsbereich erstaunliche 16 m über die Fassade auskragt, sowie die sorgfältig erneuerte Freibadanlage setzen ein Zeichen im Quartier. Die aktuelle Holzbauarchitektur zeigt sich damit kompetent, in einer durch und durch urbanen Umgebung zu bestehen.

 

Im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft nutzt das Zentrum seine Ressourcen effizient. Der Neubau erreicht den Minergie-Standard für Eissporthallen. Auf dem Dach befindet sich eine grosse Fotovoltaikanlage, die ökologischen Strom produziert. Mit der Abwärme der umweltschonenden CO2-Kältemaschinen für die Eisgewinnung werden gleichzeitig das neue Sportzentrum wie auch das Gemeinschaftszentrum geheizt und die Warmwasseraufbereitung betrieben.

 


Links www.heuried.ch | www.em2n.ch | www.pirminjung.chwww.holz-bois-legno.ch