Lignum Holzwirtschaft Schweiz

#WOODVETIA ehrt Gilberte de Courgenay

Im Juni ist die legendäre Serviertochter Gilberte Montavon ins Hôtel de la Gare im jurassischen Courgenay zurückgekehrt, wo sie während des Ersten Weltkrieges zum rasch landesweit bekannten Soldatenidol wurde. ‹Gilberte› tritt den Gästen in Form einer lebensechten Skulptur aus jurassischer Buche entgegen.

 

‹La petite Gilberte› ist zurück in Courgenay

Bild Bruno Augsburger, Zürich, für #WOODVETIA

 

 

‹Bi Prunterut im Jura, da het ä Wirt äs Huus, da luegt äs Meitschi jedi Stund drümal zum Fänschter us. Und fragsch du dänn d'Soldate, wer ächt das Meitschi sei, da lupft es jedem Schwizerbueb sis Herz und au sis Bei. C'est la petite Gilberte, Gilbert' de Courgenay; elle connaît trois cent mille soldats et tous les officiers. C'est la petite Gilberte, Gilbert' de Courgenay; on la connaît dans toute la Suisse et toute l'armée.› Wer kennt das Lied mit dem eingängigen Refrain nicht?

 

Gilberte de Courgenay: Das ist die 1896 geborene Gilberte Montavon, die vor hundert Jahren, zur Zeit des Ersten Weltkrieges, im jurassischen Dorf Courgenay im Hotel ihrer Eltern die Gäste bediente und dabei offenbar vielen den Kopf ganz tüchtig verdrehte. Nicht zuletzt die vor Ort im Aktivdienst stehenden Schweizer Mannen hatten oft genug Gelegenheit, um auf ein Glas vorbeizuschauen, und fanden derart Gefallen an der jungen Kellnerin, dass aus der kollektiven Schwärmerei eines der bekanntesten Soldatenlieder des letzten Jahrhunderts entstand.

 

Patriotische Lichtgestalt in dunkler Zeit

 

Der Volksliedsammler und Soldatensänger Hanns In der Gand machte das von den Entlebucher Militärmusikern Robert Lustenberger und Oskar Portmann im Winter 1915/16 verfasste Lied ‹La petite Gilberte de Courgenay› bekannt. Es wurde rasch im ganzen Land populär – so populär, dass die ‹Geistige Landesverteidigung› zur Zeit des Zweiten Weltkrieges wieder auf der Figur aufsetzte. Damit wurde die ‹Gilberte› endgültig zur patriotischen Lichtgestalt in dunkler Zeit.

 

Die Aktion #WOODVETIA für mehr Schweizer Holz ehrt Gilberte Montavon als eine der wirkungsreichsten Persönlichkeiten der Schweizer Lebenswelt mit einer lebensechten Statue aus jurassischer Buche. Gefertigt hat sie der Zürcher Künstler Inigo Gheyselinck. Am 21. Juni wurde das Kunstwerk im Beisein von Christine Salvadé (Vorsteherin des jurassischen Kulturdepartements), Jean-Marc Heusler (Präsident Lignum Jura), Claire-Lise Suter (Bundesamt für Umwelt) sowie Tania Chytil (Nachkomme) enthüllt.

 

Aktion für mehr Schweizer Holz

 

Die Aktion #WOODVETIA für mehr Schweizer Holz des Bundesamtes für Umwelt will die Bevölkerung gemeinsam mit der Wald- und Holzbranche für den nachhaltigen Roh- und Werkstoff aus unseren Wäldern begeistern. Hierzulande werden jedes Jahr rund fünf Millionen Kubikmeter Holz geerntet. Es könnten aber ohne weiteres zwei bis drei Millionen Kubikmeter mehr sein, ohne dass der Wald Schaden nähme. Denn es wachsen jedes Jahr rund zehn Millionen Kubikmeter nach.

 

Der schwache Euro hemmt jedoch die Nachfrage nach hiesigem Rohstoff und den daraus gefertigten Produkten und begünstigt statt dessen seit Jahren Importe. Die Kampagne #WOODVETIA versucht in dieser Situation publikumswirksam Gegensteuer zu geben. Sie ermuntert Bauherrschaften und Einrichter, Konsumentinnen und Konsumenten dazu, bewusst nach hiesigem Holz zu fragen.

 

Im Zentrum der Kampagne stehen lebensechte und lebensgrosse Statuen von bekannten Persönlichkeiten der Schweizer Geschichte und Gegenwart. Den Kreis der bisher realisierten Figuren bilden der Bahnpionier Alfred Escher, der Forscher Auguste Piccard, der Maler Giovanni Segantini, die Frauenrechtlerin Iris von Roten, die Autorin Johanna Spyri, die Architektin Lux Guyer, die Wachsbildnerin Marie Tussaud, die Orientierungsläuferin Simone Niggli-Luder, der Sänger Polo Hofer und der Skispringer Simon Ammann. ‹Gilberte› ist die elfte Skulptur der Kampagne.

 


Links www.woodvetia.ch | Liedtext ‹Gilberte de Courgenay› (PDF, 26 KB)