Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Wohnungen sind auch andernorts in Europa rar

Die Wohnungsknappheit ist nicht nur in der Schweiz ein brennendes Thema. Das Immobilienberatungsunternehmen Wuest Partner hat eben erst einen Quervergleich in Europa unternommen. Die Resultate zeigen: Die Schweiz belegt beim Schweregrad der Wohnungsknappheit Rang 4. Noch stärker betroffen sind Luxemburg, Irland und Norwegen.

Steigende Mieten, unzureichende Neubautätigkeit und eine wachsende Bevölkerung verschärfen die Situation in vielen europäischen Ländern. Im Vergleich trifft der Wohnungsmangel vor allem Luxemburg, gefolgt von Irland und Norwegen. Die Abbildung zeigt die Top Ten in Europa gemäss Internationalem Index der Wohnungsknappheit von Wüest Partner.
Grafik Wüest Partner

 

Die Studie im Rahmen des Immo-Monitorings von Wuest Partner analysiert 28 europäische Länder mittels eines synthetischen Indexes, der 14 Schlüsselvariablen wie etwa Mietpreisentwicklung, Neubautätigkeit oder Wohnkostenbelastung berücksichtigt. Auf dieser Basis lassen sich die Länder direkt vergleichen und die Ursachen für Engpässe genauer beleuchten. Von den 28 analysierten Ländern verzeichneten 27 in den letzten zwei Jahren einen Mietpreisanstieg. In über der Hälfte dieser Staaten stiegen die Mieten innerhalb von zwei Jahren um mehr als 10% (Schweiz: 10,6%).

Eine hohe Urbanisierungsrate und ein grosser Anteil an Mietern verstärken die Wohnungsknappheit. Laut Index sind Luxemburg, Irland, Norwegen und die Schweiz am stärksten von Wohnungsknappheit betroffen. In Luxemburg und Irland führen starkes Wirtschaftswachstum und eine rasch wachsende Bevölkerung zu hoher Nachfrage, während das Angebot nicht mithält. Die Schweiz verzeichnete ebenfalls jahrelang eine starke Nachfrage bei rückläufiger Bautätigkeit.

Regionale Diskrepanzen prägen die Situation in Deutschland und Frankreich. Beide Länder liegen im Mittelfeld des Indexes. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass die dortige Wohnungsknappheit kein Thema ist. Der Index bildet lediglich die nationale Lage ab und verdeckt erhebliche regionale Unterschiede. In Deutschland konzentrieren sich die Spannungen auf die Grossstädte: Zwischen dem 4. Quartal 2023 und dem 4. Quartal 2024 stiegen die Angebotsmieten in den sieben grössten Städten um 9,4%. Städtische Haushalte wenden mehr als 30% ihres Einkommens für Wohnen auf, in Berlin sind es sogar 35%.


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