Weiterhin hoher Buchdrucker-Befall in der Schweiz
Grafik WSL/Waldschutz Schweiz
Das Jahr 2020 startete dank einem überdurchschnittlich warmen und ausgesprochen trockenen Frühling (dem drittwärmsten seit Messbeginn) und einer grossen Menge stehengelassenen Käferholzes aus dem Vorjahr mit günstigen Entwicklungsbedingungen für die Borkenkäfer. Obschon die gesamtschweizerische Menge an Sommerzwangsnutzungen leicht rückläufig ist, bleibt die Situation auf einem hohen Niveau.
So meldeten sieben Kantone weiterhin ansteigende Zwangsnutzungen von befallenem Fichtenholz im Vergleich zum Vorjahr. Allen voran die Kantone Graubünden und Appenzell Ausserrhoden waren mit doppelt soviel anfallendem Käferholz als im Jahr zuvor konfrontiert. Auch in der Nordwestschweiz
(Kantone Jura und Basel-Landschaft) sowie im Tessin wurde eine weitere Zunahme der Käferholzmengen verzeichnet. Im Mittelland waren die Werte leicht rückläufig oder blieben nahezu konstant.
Infolge des anhaltenden Wärmetrends in Mitteleuropa wird im Schweizer Mittelland künftig häufiger mit drei Buchdrucker-Generationen zu rechnen sein. In höheren Lagen oberhalb 1300 m ü. M., wo der Buchdrucker bisher nur eine Generation hervorbrachte, werden zumindest örtlich in Zukunft zwei Generationen möglich sein. Viele Fichten waren in den letzten Jahren wiederholt Trockenstress ausgesetzt, was ihre Abwehrkräfte gegen Borkenkäferangriffe nachhaltig beeinträchtigt haben dürfte.
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