Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Waldzustand treibt Zürcher Parlamentarier um

Drei Zürcher Kantonsräte fragen nach den geplanten Massnahmen aufgrund des schlechten Zustands des Zürcher Waldes nach dem Trockensommer 2018. Zugleich fordert eine Motion, dem Kantonsrat einen Rahmenkredit zur Förderung eines klimagerechten Waldbaus vorzulegen.

Die drei Kantonsräte Martin Farner (FDP, Oberstammheim), Josef Wiederkehr (CVP, Dietikon) und Martin Hübscher (SVP, Wiesendangen) halten in ihrer Anfrage fest, dass grobe Schätzungen 2019 im Kanton Zürich 250000 m3 Fichtenkäferholz erwarten liessen. Zudem seien im Zürcher Wald auch vertrocknende Buchen und Weisstannen zu beobachten.

 

Waldeigentümer ohne Steuermittel, Korporationen, Privatwaldverbände und Kleinwaldeigentümer besässen im Kanton Zürich 60% der Waldfläche. Sie sähen sich nicht mehr in der Lage, aus eigener Kraft die Schäden zu bewältigen. Da die Käferkalamität europaweit herrsche, seien die Holzpreise abgestürzt. Die Zwangsnutzungen könnten nicht kostendeckend aufgerüstet werden.

 

Käferflächen wiederherstellen, Käferholz verwerten

 

Deshalb wird der Zürcher Regierungsrat angefragt, ob er gewillt sei, für die nächsten Jahre zusätzliche Mittel für die Wiederherstellung der Käferflächen sowie für die Bepflanzung und die Pflege von zukunftsfähigen, dem Klima angepassten Jungwäldern zu sprechen.

 

Zudem wollen die drei Parlamentarier unter anderem wissen, ob die kantonale Verwaltung bereit sei, vermehrt Käferholz für öffentliche Bauten zu verwenden, die Holzenergie vermehrt zu unterstützen und den Bau von Heizverbünden zu erleichtern. Schliesslich fragen sie auch nach der Koordination mit den Nachbarkantonen.

 

Klimagerechten Waldbau fördern

 

Die Motion von Marionna Schlatter (Grüne, Hinwil), Robert Brunner (Grüne, Steinmaur) und Edith Häusler (Grüne, Kilchberg) zielt auf einen Rahmenkredit zur Förderung eines klimagerechten Waldbaus. Damit soll ein langfristiges Programm finanziert werden.

 

Dieses soll vor allem dazu dienen, eine intensivere Beratung der Privatwaldeigentümer und die Wiederbestockung mit Baumarten zu finanzieren, die an die Klimaveränderung angepasst sind. Die bestehenden Aufwendungen für die Käferbekämpfung sollen beibehalten werden.

 

Der Vorteil eines Rahmenkredits, so die Initianten, liege darin, dass ein Programm über mehrere Jahre aufgebaut und finanziert werden könne. Das gebe den Waldeigentümern die Sicherheit, dass sich die Förderung mittelfristig planen lasse. Die Höhe des Rahmenkredits und die Ausführungsbestimmungen seien durch Fachleute zu erarbeiten und dem Kantonsrat vorzulegen.

 


Links Anfrage 253-2019 Farner (PDF, 120 KB) | Motion 250-2019 Schlatter (PDF, 12 KB)