Lignum Holzwirtschaft Schweiz

WaldKongress 2024 stellt Verjüngung in den Mittelpunkt

Am 3. September veranstaltet WaldSchweiz in Bern den zweiten nationalen WaldKongress. Im Zentrum des Anlasses steht die Frage, wie sich die Verjüngung des Waldes unter dem Einfluss von hohen Wildbeständen und Klimawandel sicherstellen lässt. Die Erwartungen der Schweizer Holzwirtschaft erläutert am Kongress Lignum-Direktorin Sandra Burlet.

Stieleiche mit Wildverbiss. Dieser ist vielerorts ein ernsthaftes Problem – vor allem im Schutzwald. Dies um so mehr, als das Wild kulinarisch eine besondere Vorliebe für klimatolerante Baumarten zeigt.
Bild WaldSchweiz

 

Eine funktionierende Waldverjüngung ist angesichts des fortschreitenden Klimawandels unerlässlich für die Vielfalt der Baumarten, Strukturen und Genetik und somit für die Resilienz und Anpassungsfähigkeit künftiger Waldgenerationen. Doch die natürliche Waldverjüngung gerät in der ganzen Schweiz zunehmend unter Druck, wenn es auch durchaus regionale Unterschiede gibt.

Besorgniserregend ist die Verjüngungssituation insbesondere in den Schutzwäldern, wie die Zwischenresultate des laufenden fünften Landesforstinventars zeigen. Trotz Bemühungen hat sich die Situation seit dem vierten Landesforstinventar kaum verbessert. Der Wildeinfluss spielt dabei eine zentrale Rolle: Insbesondere Baumarten, denen mit Blick auf die Klimaresilienz des Waldes eine grosse Bedeutung zugeschrieben wird, werden bevorzugt verbissen.


Bund und Kantone in der Pflicht

Der Bund muss dafür sorgen, dass der Wald seine Schutz‑, Nutz- und Wohlfahrtsfunktionen erfüllen kann. Die Kantone müssen den Wildbestand gemäss Wald- und Jagdgesetzgebung so regeln, dass die Erhaltung des Waldes und seine natürliche Verjüngung mit standortgerechten Baumarten ohne Schutzmassnahmen gesichert sind.

Wo dies nicht möglich ist, müssen die Kantone Massnahmen zur Verhütung von Wildschäden treffen. Dabei liegt die Verantwortung über die Wirksamkeit der durchgeführten Massnahmen in letzter Instanz beim Bund. Zudem entstehen durch Wildschäden und Wildschadenverhütungsmassnahmen erhebliche Kosten für die Waldeigentümerinnen und -eigentümer. Diese müssen entschädigt werden.


Grusswort von Bundesrat Albert Rösti

Wie kann sichergestellt werden, dass Bund und Kantone ihre Verantwortung wahrnehmen? Welche Erwartungen bringen die verschiedenen Akteurinnen und Akteure ein? Wie können die nachhaltige Waldentwicklung und somit die gesellschaftlich geforderten Waldleistungen weiterhin sichergestellt werden? Diese und weitere Fragen diskutieren in Bern Vertreterinnen und Vertreter der Waldbranche, der Jägerschaft und der Politik. Bundesrat Albert Rösti wird eine Grussbotschaft an die Anwesenden richten.

Am WaldKongress vom 3. September 2024 (8.30–17.30 Uhr) kann man entweder vor Ort im Casino Bern oder über einen Livestream im Internet teilnehmen. Die Teilnahmegebühr vor Ort beträgt CHF 200.–; inbegriffen sind dabei die Tagungsgebühr sowie die Verpflegung (Stehlunch am Mittag und Networking-Apero nach der Veranstaltung). Der Zugang zum Livestream kostet CHF 120.–.


Link www.waldkongress.ch