Die Reorganisation, die im Vorfeld in der Fachwelt für einige Unruhe sorgte (Lignum Journal online vom 3.8.2013), soll es erlauben, durch eine verstärkte Konzentration der Institute auf die Bereiche Ökonomie, Ökologie und Technologie Synergien zu nutzen. Auf dieser Basis sollen zukünftig alle vier Institute stärker international tätig werden können. Die neue Organisationsstruktur gilt seit dem 1. Oktober.
Neues Institut für Waldwirtschaft und Forstökonomie
Am stärksten von der Veränderung betroffen sind die beiden ehemaligen Thünen-Institute für Weltforstwirtschaft und für Forstökonomie, die zu einem neuen Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie zusammengeführt werden.
Damit soll es noch besser möglich werden, Fragen der Bewertung von Wald-Ökosystemleistungen sowie der Kosten und Effizienz von Waldbewirtschaftungsansätzen national wie international zu beantworten. Eine wichtige Rolle spielen auch Untersuchungen zum Handel von Holz aus unterschiedlichen Quellen.
Zusatzleistungen erwartet
Das neue Institut gliedert sich in die Bereiche Waldwirtschaft in Deutschland, Waldwirtschaft weltweit, Holzmärkte sowie Wald und Gesellschaft. Um die zusätzlichen Aufgaben vor allem im Bereich internationaler Waldwirtschaft bewältigen zu können, konnte der Zielstellenplan für Wissenschaftler um drei Stellen erhöht werden.
Mit dieser Aufstockung ist die Erwartung verbunden, dass das neue Institut das deutsche Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) wie auch andere Bundesressorts insbesondere bei Fragen der internationalen Waldpolitik künftig verstärkt beraten kann. Das Institut wird von PD Dr. Matthias Dieter geleitet.
Institut für Waldökosysteme übernimmt ‹ICP Forests›
Auch mit dem Thünen-Institut für Waldökosysteme in Eberswalde ergeben sich gemäss Institutsmitteilung durch die Reorganisation Synergien. Die Sonderaufgabe ‹ICP Forests›, ein europaweites Beobachtungsprogramm zur Schadstoffbelastung der Wälder, geht vom bisherigen Institut für Weltforstwirtschaft auf das Institut für Waldökosysteme über.
Dort werden bereits seit langem verschiedene nationale forstliche Monitoringsysteme koordiniert und ausgewertet, so auch Erhebungen, die dem ‹ICP Forests›zugrundeliegen (sogenannte Level-I- und -II-Erhebungen für Deutschland). Um diesen Aufgabenzuwachs übernehmen zu können, erhält auch das Institut für Waldökosysteme zwei zusätzliche Wissenschaftlerstellen.
Die beiden anderen Thünen-Institute für Holzforschung und Forstgenetik sind von der Reorganisation nicht unmittelbar betroffen. Die Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg soll auch mit der neuen Institutsstruktur fortgesetzt werden.
Link www.ti.bund.de