Lignum Holzwirtschaft Schweiz

VSLI fördert das Bauen mit Schweizer Holz

Die Vereinigung staatlicher und kommunaler Leiter Immobilien VSLI ermutigt die Immobilienverantwortlichen der öffentlichen Hand, vermehrt Schweizer Holz bei Um- und Neubauten einzusetzen. Noch ist viel Aufklärungsarbeit notwendig.

Gebaut mit Schweizer Holz: Beispiel Kriens
Das 2015 fertiggestellte Feuerwehr- und Werkhofgebäude ‹Eichenspes› in Kriens (Bauherrschaft: Gemeinde Kriens; Architektur: Masswerk Architekten AG, Luzern; Holzbauingenieure: Pirmin Jung Ingenieure AG, Rain; Holzbau: Hecht Holzbau AG, Sursee) ist weitgehend aus Schweizer Holz entstanden. Insgesamt wurden 1347 m3 Schweizer Holz verbaut, was rund 85% der Gesamtholzmenge entspricht. Dafür gab es im Herbst 2016 eine Auszeichnung mit dem ‹Herkunftszeichen Schweizer Holz›.
Bild Pirmin Jung Ingenieure AG, Rain

 

 

Der Bau- und Werkstoff Holz bietet viel. Es ist der einzige nachwachsende Baustoff und eine der wenigen Ressourcen der Schweiz. Holz ist regional verfügbar und erlaubt nachhaltiges und energiebewusstes Bauen. Doch es ist noch viel Aufklärungsarbeit und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Waldwirtschaft und den Liegenschaftenverantwortlichen notwendig, damit Schweizer Holz sein Potential entfalten kann.

 

Bei Baubewilligungen für öffentliche Neubauten wird etwa bei jedem zehnten Projekt Holz für die Tragkonstruktion eingesetzt. 2017 wurde der höchste Wert der letzten Jahre erreicht, nämlich 11,4%. Bei Fassaden von öffentlichen Neubauten liegt der Anteil aus Holz allerdings fast doppelt so hoch wie bei der Konstruktion, nämlich bei 23,6%. Schweizer Holz wird mehrheitlich im Fassadenbau verwendet. Bei Baubewilligungen für öffentliche An- und Umbauten zeichnet sich ein deutlicher Zuwachs ab: Der Anteil von Holz in der Tragkonstruktion beträgt 23,1% – Tendenz steigend.

 

Öffentliche Gebäude bieten Chancen für Schweizer Holz

 

Bauprojekte der öffentlichen Hand bieten die Chance, lokale oder regionale Wertschöpfung zu generieren. Bereits vor vier Jahren hat die VSLI eine Kampagne zum Thema ‹Mehr öffentliche Gebäude bauen mit Holz – mit Schweizer Holz› lanciert. Zusammen mit Holzbau Schweiz, Lignum und der Fachorganisation Kommunale Infrastruktur organisierte sie eine ‹Holz-Tour de Suisse›. Die Deutschschweizer Tournee brachte verschiedene Akteure an einen Tisch. Das half, Ängste und Vorurteile abzubauen. 

 

Erfahrungsberichte zeigten die Wettbewerbsfähigkeit des Baustoffs auf. Die Veranstaltungen fanden in Gebäuden statt, die aus Holz gebaut wurden und über die Region hinaus Ausstrahlung haben, etwa in der Kantonsschule Wil, im Neubau der Sanitätspolizei für Kanton und Stadt Bern (SANO) oder in der Sporthalle Riet in Sargans.

 

Zusammenarbeit mit der Forstwirtschaft verbessern

 

Die VSLI sensibilisiert ihre Mitglieder und die Bauherren von öffentlichen Gebäuden, die Herkunft des Holzes zu beachten. Teilweise erschwerend sind nach wie vor die Submissionsverordnungen, die kurzfristige Verfügbarkeit von heimischem Holz und die GATT/WTO-Vereinbarungen. Die VSLI ist jedoch überzeugt, dass sich diese Hemmschwellen mit weiterhin aktiver Aufklärung der Architekten und Planer, aber auch der Politik und der Behörden überwinden lassen.

 

Wichtig ist vor allem die Zusammenarbeit zwischen den Immobilienverantwortlichen und der Forstwirtschaft. Die VSLI stellt immer wieder fest, dass sich die lokalen Verantwortlichen nicht kennen oder zu wenig miteinander kommunizieren. Durch einen regelmässigen Austausch ergeben sich viel bessere Möglichkeiten, um bei geplanten Bauprojekten auf die Verwendung von eigenen Holzressourcen hinzuweisen und diese miteinzubeziehen.

 

Die Holzkooperationen und hiesigen Förster sind ebenfalls aufgefordert, ihren Teil zum Erfolg zu leisten und vermehrt mit den Bauherren von öffentlichen Gebäuden zusammenzuarbeiten. Gemeinsam für eine Zukunft mit Holz – Schweizer Holz!

 


*Bereichsleiter Liegenschaften/Standortförderung Stadt Schlieren und Präsident der Vereinigung staatlicher und kommunaler Leiter Immobilien (VSLI)

 


Links www.vsli.ch | KBOB/Lignum-Seminare ‹Nachhaltig bauen mit Holz› 2018