Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Verjüngungsspritze für den Urner Wald

Im Kanton Uri werden in den kommenden Jahren 15000 junge Bäume gepflanzt. Damit soll der Wald einerseits klimafit gemacht werden. Andererseits hat das Projekt zum Ziel, die wichtige Schutzfunktion der Wälder im Gebirgskanton zu stärken. Die Zeitschrift ‹Wald und Holz› berichtet.

Das Urner Amt für Forst und Jagd erstellt zusammen mit der Korporation Uri jährlich die Betriebsabrechnungen der Urner Forstbetriebe. Die letzte Woche publizierten Resultate für 2024 zeigen, dass die aus dem Wald genutzte Holznutzungsmenge mit 23202 m3 leicht unter dem Wert der letzten fünf Jahre liegt. Ebenfalls pflegten die Urner Forstleute insgesamt 450 ha Wald, davon 375 ha Schutzwald. Bei der Waldbewirtschaftung führt die Holzernte im Urner Wald wegen des schwierigen Geländes zu hohen Kosten. Diese betragen durchschnittlich rund CHF 180.–/m3. Demgegenüber liegt der durchschnittliche Holzerlös pro Kubikmeter über alle Holzsortimente im Jahr 2024 bei rund CHF 66.–/m3. Die Holzerlöse trugen 2024 am Ende lediglich etwa 14% zu den gesamten Betriebseinnahmen bei. 44% der Einnahmen der Forstbetriebe entfielen auf öffentliche Beiträge und 38% auf Erlöse aus Dienstleistungen. Unter dem Strich resultierte 2024 bei einem gesamthaften Umsatz von rund CHF 12 Mio. ein Verlust von CHF 350000.–.
Bild  Amt für Forst und Jagd des Kantons Uri

 

Die natürlicherweise fichtendominierten Wälder im Kanton Uri sind besonders stark von Risiken wie Stürmen, Krankheit und Borkenkäfern bedroht. Daher lancierten 2024 WaldUri, der kantonale Verband der Waldeigentümerinnen und -eigentümer, sowie das Amt für Forst und Jagd des Kantons im Rahmen des ‹Holzkreislaufs Uri› ein Baumpflanzungsprojekt im grossen Stil. An 28 Standorten in neun Gemeinden zwischen Sisikon und Göschenen sollen bis 2028 rund 15000 Bäume gepflanzt werden.

Mit diesem Projekt sollen die Gesundheit und die Stabilität des Urner Waldes im Hinblick auf den Klimawandel gestärkt werden, indem klimafitte Baumarten in Waldbestände eingebracht werden, in denen die gewünschten Arten als Samenbäume fehlen. Ausserdem soll durch das Anpflanzen einheimischer, zukunftsfähiger Bäume auch die CO2-Senkenleistung des Urner Waldes unterstützt werden.


Link Zum Bericht in ‹Wald und Holz›